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Fernando Alonso: Warten auf Ferrari

Fernando Alonso sucht einen neuen Arbeitgeber in der Formel 1, muss sich aber wohl gedulden.

Wenn ein zweimaliger Weltmeister in der Formel 1 auf der Suche nach einem neuen Team ist, sollte er normalerweise die Situation kontrollieren. Doch das ist nicht immer der Fall: Im diesjährigen Transfergeschäft in der Formel 1 ist Fernando Alonso abhängig von anderen. Dass der Noch-Renault-Pilot am liebsten so schnell wie möglich zu Ferrari wechseln möchte, ist bekannt. Das aber kann nur funktionieren, wenn Weltmeister Kimi Räikkönen vorzeitig zurücktritt. Komplett ausgeschlossen ist das nicht – der Finne macht zeitweise den Eindruck, sich selbst noch nicht im Klaren zu sein, was er eigentlich will. Sonst aber hat Alonso ziemlich schlechte Karten: Honda möchte ihn zwar unbedingt, „aber nicht nur für ein Jahr“, wie Ross Brawn, der Technische Direktor, schon gesagt hat. Am wahrscheinlichsten ist wohl, dass Alonso doch noch ein Jahr bei Renault bleibt – um auf eine Ferrari-Chance für 2010 zu warten.

Beim einzigen sonst noch infrage kommenden Top-Team, bei BMW-Sauber, scheint man nicht unbedingt auf ihn zu warten. Motorsport-Direktor Mario Theissen erteilte dem Spanier vor kurzem eher eine Absage, als er sagte, man setze bei BMW darauf, die Erfolge mit einem gewachsenen Team zu erzielen. Theissen will den Polen Robert Kubica unbedingt halten, und dessen Aussagen, er müsse ja nicht unbedingt bei BMW bleiben, sind wohl eher ein Versuch seines Managements, den Preis hochzutreiben. Die Alternativen, sich zu verbessern, sind eher begrenzt. Dafür gerät Nick Heidfeld bei BMW allmählich unter Druck: Sein Vertrag läuft noch bis Ende 2009, aber der Mönchengladbacher weiß, dass er schnell zu seinen alten Leistungen, vor allem im Qualifying, zurückkehren muss, wenn er vermeiden will, dass sich die BMW-Führung ihre Gedanken macht.

Ein möglicher Nachfolger für Heidfeld wäre Nico Rosberg. Dessen Vater Keke unternimmt hinter den Kulissen wohl seit einiger Zeit größere Anstrengungen, seinen Sohn bei BMW unterzubringen. Die Stimmung zwischen Rosberg und dem Williams-Team schien in letzter Zeit nicht ungetrübt, zumal Rosberg mit Williams den Sprung an die absolute Spitze in absehbarer Zeit wohl nicht schaffen kann. Also braucht er dringend einen Wechsel, ehe er als ewiges Talent verkümmert. Dass Frank Williams erzählt, Rosberg sei für kein Geld der Welt aus seinem Vertrag herauszukaufen, ist nicht unbedingt ernst zu nehmen. So etwas heißt eher: „Macht mir mal entsprechende Angebote.“

Sicherer als Rosbergs Zukunft scheint der Aufstieg von Sebastian Vettel. Dessen Wechsel von Toro Rosso zu Red Bull als Nachfolger von David Coulthard, der gestern zum Saisonende seinen Rücktritt erklärte, ist wohl beschlossen. Für den frei werdenden Platz bei Toro Rosso wird Bruno Senna, der Neffe des dreimaligen Weltmeisters Ayrton Senna, gehandelt – nicht zuletzt durch die freundschaftliche Verbindung von Toro-Rosso-Teamchef Gerhard Berger zur Familie Senna. Wobei der Brasilianer nach seinen überzeugenden Leistungen in der GP2-Serie auch noch mit höher eingeschätzten Teams in Verbindung gebracht wird.

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