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Ferrari: Räikkönens Rückkehr wohl perfekt

Kimi Räikkönen soll bei Ferrari mit Fernando Alonso ein neues Dream-Team bilden. Ferrari schweigt.

Angeblich ist der große Coup längst perfekt: Kimi Räikkönen soll zu Ferrari zurückkehren und dort Felipe Massa als Teamkollege von Fernando Alonso ersetzen. Eine offizielle Bestätigung fehlt aber weiterhin. Von Ferrari gab es vorerst keine Stellungnahme zum nahenden Königstransfer in der Formel 1. Nach der schmerzhaften Niederlage gegen WM-Spitzenreiter Sebastian Vettel beim Großen Preis von Italien hatte Teamchef Stefano Domenicali versichert: „Wir haben uns noch nicht entschieden, weil es eine schwierige Entscheidung ist.

Vorher müssen noch einmal alle Fakten auf den Tisch, um sicher zu sein, welche Wahl die beste ist.“ Mehrere deutsche Medien hatten am Sonntagabend berichtet, Räikkönens Wechsel von Lotus zur Scuderia sei fix. Der ebenfalls als möglicher Ferrari-Zugang gehandelte Sauber-Pilot Nico Hülkenberg (Emmerich) wäre damit aus dem Rennen. Er könnte stattdessen Räikkönens Nachfolger bei Lotus werden.

Rund um den italienischen Grand Prix hatten sich indes alle Beteiligten nur vage zu dem Top-Thema geäußert. Aber der Ex-Champion und Ferrari ließen durchblicken, dass Interesse an einer erneuten Partnerschaft bestehe und die Vergangenheit keine Rolle spiele.

Die italienischen Medien hielten sich bei dieser Schlüsselpersonalie bislang erstaunlich zurück und verwiesen in der Regel auf die deutschen Quellen. „Der Schatten von Kimi Räikkönen ist immer da. Und die Stimmen über das kommende rote Dream-Team mit dem Finnen und Alonso werden immer aufdringlicher“, schrieb „Gazzetta dello Sport“ am Montag. „Tuttosport“ titelte: „Die Roten haben Kimi gewählt. In Deutschland lanciert: Mittwoch die Bekanntgabe der Rückkehr von Räikkönen.“ Ende 2009 hatte Ferrari den Finnen mit einem zweistelligen Millionenbetrag abgefunden, damit dieser vorzeitig sein Cockpit für Alonso räumte. Sollten die Italiener nun erneut Millionen investieren, um den inzwischen 33-Jährigen als Teamkollegen des Spaniers zurückzuholen, würde dies wie das Eingeständnis eines Fehlers wirken.

Räikkönen und Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo spielten das herab. „Was war denn? Kimi gewann mit uns einen WM-Titel“, meinte di Montezemolo vor dem Rennen. Räikkönen versicherte: „Die Vergangenheit ist für mich abgeschlossen.“ Damit wäre der Boden für einen Neustart zumindest verbal bereitet.

Nach Informationen des Fachmagazins „auto motor und sport“ will sich di Montezemolo an diesem Mittwoch mit Massa treffen. Er und Domenicali hatten in Monza erneut betont, dass der Brasilianer Chancen auf eine Vertragsverlängerung habe. Vor dem Heimrennen sollte offensichtlich auf keinen Fall zusätzliche Unruhe entstehen.

Die droht aber auch so: Dabei ist nicht der vor dem Karriereende stehende Massa das Problem, sondern Alonso. Der zweifache Champion hatte in der Vergangenheit mit öffentlicher Kritik am Rennwagen mehrfach für Verstimmung gesorgt. Ob Alonso den starken Räikkönen als gleichberechtigten Teamkollegen akzeptieren würde, ist fraglich.

Andererseits hat Alonso keine echte Alternative. Lotus hat nicht genügend Geld, um sich den teuren Spanier leisten zu können. Räikkönen wartet angeblich noch auf Millionen an Punkteprämien, was ein Hauptgrund für seinen Abschied sein dürfte. Lotus-Teamchef Eric Boullier ließ seine Zwangslage gegenüber „Bild.de“ anklingen: „Wenn Fernando an meine Tür klopfen würde, nehme ich ihn mit Kusshand. Ich hoffe nur, dass ich ihn bezahlen kann!“ (dpa)

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