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Doppelherz. Dortmunds Reus (l.) und Sahin jubeln mit der Kraft der Symbolik. Foto: AFP

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Sport: Feuerwerk nur im Spiel

Dortmund besiegt Stuttgart 6:1 und bestraft Fans.

Dortmund - Als im Dortmunder Stadion das Flutlicht anging, stand eigentlich das Spiel gegen den VfB Stuttgart an. Doch geredet wurde zunächst nur über das Derby bei Schalke, bei dem einige hundert Durchgeknallte mit Feuerwerkskörpern für unschöne Bilder gesorgt hatten. Es werde „für die gesamte Ultrabewegung massive Einschnitte geben“, sagte Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, als Sofortmaßnahme wurde die geplante Choreographie beim Heimspiel gegen Stuttgart untersagt. „Das habe ich verboten“, sagte Watzke.

Dortmunds Macher ist nachhaltig verärgert, doch als der Ball rollte, wird ihm das Geschehen auf dem Rasen ein Lächeln auf das Gesicht gezaubert haben: Der BVB gewann vor 80 645 Besuchern im ausverkauften Stadion auch sein sechstes Heimspiel der Saison und stellte den Vereinsrekord aus der Saison 2003/2004 ein. Die Tore zum 6:1 (2:1) erzielten Sokratis, Reus, dreimal Lewandowski und Aubameyang. „Das Spiel hatte nur ein Problem: Es wurde irgendwann abgepfiffen und es gibt auch nur drei Punkte“, sagte Dortmunds Trainer Jürgen Klopp.

Die Gastgeber benötigten einige Minuten, um ins Spiel zu finden, die Schwaben bewiesen mal wieder ihre Stärke bei Standards: In der 13. Minute köpfte Karim Haggui einen Eckball ins Tor. Das konnte Dortmund auch: Ecke Nuri Sahin, Kopfball Sokratis, Ausgleich. Kurz enteilte Reus allen Gegnern, sein strammer Linksschuss vom Strafraumeck zischte in die rechte Ecke - 2:1. Die Borussia hatte das Spiel gedreht, doch Stuttgart blieb dran. Kurz vor der Pause wurde es unübersichtlich, als Schiedsrichter Florian Meyer nach einer Attacke von Kevin Großkreutz an Timo Werner pfiff, sich dann jedoch nicht entscheiden konnte, ob er auf Strafstoß oder Schwalbe entscheiden sollte. Und so gab er den Ball den Dortmunder, um ihn den Stuttgartern zuzuspielen.

Da benötigte der BVB Glück, in der zweiten Hälfte konnte sich die Borussia auf ihre Klasse verlassen – und Robert Lewandowski: Der Pole traf zweimal in zwei Minuten. Beide Male war die Vorbereitung bemerkenswert: Zuerst legte Reus mit der Hacke auf, Treffer Nummer vier wurde durch einen herrlichen Pass von Henrich Mchitarjan eingeleitet. In der 72. Minute machte Lewandowski aus kurzer Entfernung den Hattrick perfekt, in der 81. beendete der eingewechselte Aubameyang die Torejagd. Der BVB ist weiter in bestechender Form, in dieser Verfassung dürfen die Dortmunder auch am Mittwoch gegen den FC Arsenal auf einen Heimsieg hoffen. Felix Meininghaus

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