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Die Alte Försterei leuchtet. Mit einem eindrucksvollen Feuerwerk beendete der Zweitligist 1. FC Union seine Stadioneröffnung nach dem Testspiel gegen Celtic Glasgow.

© JouLux

Feuerwerk und Poolparty: Der 1. FC Union will in die Bundesliga

Bei dem Berliner Zweitligisten 1. FC Union steigen nach der Stadioneinweihung auch die sportlichen Erwartungen. Der Aufstieg in die Bundesliga soll in dieser Saison anvisiert werden.

Gefühlt waren sie nur kurz mal weg gewesen. Wenn überhaupt. Wenige Stunden nach der feierlichen Einweihung der neuen Haupttribüne samt Lichtshow und Dudelsackmusik standen die Fans des 1. FC Union schon wieder vor dem Gebäude an. Der Berliner Zweitligist ludt am Wochenende zum Tag der offenen Tür. Am Sonnabend und Sonntag gewährte der Verein Außenstehenden einen Einblick in sein gerade fertiggestelltes Schmuckstück, vom Logenbereich bis hin zu den Spielerumkleiden konnte man alles kostenlos besichtigen. Insgesamt erwartete Union rund 10 000 Besucher.

Am Sonnabend erfreute sich vor allem der Spielertrakt samt Wellnessbereich größter Beliebtheit – bei den Fans wie auch bei den Spielern. „Ich hoffe, dass wir da im Pool ein paar schöne Stunden zusammen verbringen und ordentlich feiern können“, sagt Torsten Mattuschka. Nun wäre Mattuschka nicht Mattuschka, wenn er diesen Satz bitterernst gemeint hätte. Unions Kapitän ist zuweilen ein Freund der ironischen Bemerkung. Völlig abwegig ist die Sache mit dem Feiern trotzdem nicht.

Im Grunde erwarten die Fans sogar, dass es die Spieler in naher Zukunft so richtig krachen lassen. Gern auch mit Feuerwerk und Poolparty. Der Aufstieg in die Bundesliga soll in dieser Saison anvisiert werden. Offiziell will das niemand zugeben, negiert wird das Ziel aber auch nicht. In den vergangenen Jahren formulierten die Köpenicker stets öffentlich eine Zielsetzung. Das ist in diesem Jahr anders. Letzten Sommer hieß es Platz fünf bis sieben. Trainer Uwe Neuhaus sagt: „Wir wollen uns Jahr für Jahr verbessern.“ Viel Raum bleibt nicht, nach Rang sieben würde jede Verbesserung mit einem Angriff auf die Aufstiegsplätze einhergehen.

Die Voraussetzungen dafür sind gegeben. Das neue Stadion ist absolut bundesligatauglich, die 21 875 Zuschauer in der Alten Försterei erwarten nun, dass die Mannschaft sportlich nachzieht. Danach sieht es zurzeit aus. Union verlor in der Vorbereitung kein Spiel, der abschließende 3:0-Sieg am Freitagabend gegen den schottischen Meister Celtic Glasgow war schon sehr überzeugend. Die Ansprüche an die Mannschaft sind dadurch nicht geringer geworden. „Es ist doch ganz normal, dass die Erwartungen nach so einem Spiel steigen. Damit können wir leben“, sagt Torsten Mattuschka. Ähnlich denkt auch Uwe Neuhaus. „Wir haben eine große Erwartungshaltung gefördert, nehmen aber auch eine Menge Selbstvertrauen aus dem Spiel mit“, sagt Unions Trainer.

Für Kapitän Torsten Mattuschka ist es der beste Union-Kader der vergangenen Jahre

Die Mannschaft wirkt stabil, aus den Erfahrungen der vergangenen Saison, als man nach guter Vorbereitung schlecht startete, scheint man seine Lehren gezogen zu haben. „Wir haben genug Selbstbewusstsein und wissen, dass wir uns immer Chancen herausspielen können. Auch wenn es keine Garantie gibt, dass wir dieses Mal besser starten“, sagt Mattuschka.

Grund zur Hoffnung auf einen besseren Beginn geben vor allem die Neuzugänge: Damir Kreilach organisierte das Spiel als zentraler defensiver Mittelfeldspieler sehr souverän und ließ sich immer wieder zwischen die beiden Innenverteidiger fallen, um bei Druck des Gegners eine zusätzliche Anspielstation zu schaffen. Offensiv brachte er sich ebenfalls ein, das 3:0 erzielte Kreilach per Kopfball. Der 24 Jahre alte Kroate dürfte seinen Platz am kommenden Sonntag beim Saisonauftakt gegen den VfL Bochum (15.30 Uhr) sicher haben.

Mit Sören Brandy traf ein weiterer Neuzugang, Mario Eggimann und Martin Dausch wussten ebenfalls zu gefallen. „Wir sind jetzt in der Breite richtig gut aufgestellt“, sagt Torsten Mattuschka. „Wir können von der Bank reagieren und jemanden bringen, der sofort problemlos ins Spiel findet. Auch im Training haben wir nun viel Qualität.“ Ist das Unions bester Kader der vergangenen Jahre? „Ich denke schon“, sagt Mattuschka.

Bis auf den am Kreuzband verletzten Björn Jopek sind alle Spieler fit. „Ich möchte jetzt nicht Trainer sein. Es wird mit Hinblick auf das Spiel gegen Bochum sicher einige fiese Entscheidungen geben“, sagt Mattuschka.

Besonders intensiv kämpfen derzeit Michael Parensen und Patrick Kohlmann um die Position des linken Außenverteidigers, davor ist es zwischen Martin Dausch und Benjamin Köhler nicht weniger spannend. Im Angriff hat sich Sören Brandy als echte Alternative zu Simon Terodde und Adam Nemec gezeigt. „Ich weiß derzeit wirklich noch nicht, wie die Mannschaft gegen Bochum aussehen wird“, sagt Neuhaus.

Der Druck auf den Einzelnen ist jetzt schon groß beim 1. FC Union. Daran können sich die Spieler gleich mal gewöhnen.

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