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Sport: Fiedlers langer Schatten

Torwart Kevin Stuhr-Ellegaard gibt sein Bundesligadebüt für Hertha BSC

Berlin - Drei Jahre saß er erstklassig auf der Ersatzbank, am Samstag rückt Kevin Stuhr-Ellegaard beim Rückrundenauftakt gegen den VfL Wolfsburg für den verletzten Christian Fiedler ins Tor von Hertha BSC. Dessen Oberschenkelverhärtung stellte sich als leichter Muskelfaserriss heraus. Auch sein Einsatz in Hannover und gegen den Hamburger SV ist fraglich.

„Natürlich bin ich etwas nervös“, sagt der 23 Jahre alte Stuhr-Ellegaard. „Es ist etwas anderes, vor 60 000 Zuschauern zu spielen.“ Das letzte Spiel des Dänen vor großer Kulisse ist drei Jahre her: Torhüter David Seaman musste in der 13. Spielminute aus dem Tor von Manchester City, Kevin Stuhr-Ellegaard wurde für die englische Torwartlegende eingewechselt – und kassierte prompt vier Gegentore. Seitdem hat er nicht mehr in der ersten Liga gespielt. Als fünfter Torwart wechselte er erst zum FC Blackpool und ging zu Hertha, zunächst als dritter Torhüter.

Dort sitzt der 1,96 Meter große Torwart seit anderthalb Jahren auf der Ersatzbank, wenn er nicht in der zweiten Mannschaft spielt. Jetzt sieht er seine Chance, schließlich war Fiedler in der Hinrunde umstritten. „Ich will irgendwann die Nummer eins sein“, sagt er. Dem Trainer wolle er es so schwer wie möglich machen, ihn wieder auf die Bank zu setzen.

Fiedler beschreibt den Konkurrenzkampf als „sehr fair“, sieht seine Konkurrenz wohl eher in einer möglichen Neuverpflichtung. Nach einigen Fehlern von Fiedler hatte Manager Dieter Hoeneß geklagt: „Wir können es uns nicht leisten, auf einer Schlüsselposition nicht erstklassig besetzt zu sein.“ Das klang weder für Fiedler noch für Stuhr-Ellegaard nach einem Vertrauensbeweis. Trainer Falko Götz aber sagt: „Kevin hat sich bei den Testspielen in Prag und Istanbul bewährt.“ Im Trainingslager, besonders im Test gegen Borussia Dortmund, war er jedoch unsicher. Götz verweist auf die fehlende Spielpraxis, das Talent habe er schon länger. „Wir haben ihn geholt, damit er irgendwann die Nummer eins werden kann.“

Stefan Tillmann

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