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Sport: Fifa experimentell

Eine opulente Festschrift zum 100. Geburtstag

Festschriften gleiten oft ab in eine distanzlose Selbstbeweihräucherung, gerade im Sport. Umso mehr ist zu begrüßen, dass sich der Fußballweltverband, der in diesen Tagen seinen 100. Geburtstag feiert, zu einem Experiment entschloss: Die Fifa vergab den Auftrag, die Geschichte ihres Sports und ihrer Organisation zu schreiben, an vier weltweit anerkannte und vor allem unabhängige Sporthistoriker, unter ihnen die in Berlin tätige Christiane Eisenberg. Das Ergebnis ist ein opulentes, reich bebildertes Werk, ein fantastisch recherchiertes Buch, ein großer Wurf, die wohl beste und umfassendste Festschrift, die je zum Fußball publiziert worden ist.

Die engere Verbandsgeschichte spielt dabei nur eine nachrangige Rolle. Die Autoren beginnen mit der Entstehung des Spiels im Mittelalter und in England und beschreiben die vielen Wege der Verbreitung. Es gibt Kapitel zur Internationalisierung des Transfermarktes, zur Regelentwicklung, zu nationalen Spielstilen, zum Frauenfußball und zu Fußball in den Künsten. Auch die problematischen Felder Politik im Fußball und Kommerzialisierung werden kritisch behandelt. Kurz: Das Buch ist eine riesige Fundgrube für alle Fußballfans.

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