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Sport: Fifa fordert Härte gegen Rassismus

Strafenkatalog soll auch in unteren Ligen gelten

Zürich - Der Weltfußballverband Fifa hat auf die rassistischen Vorfälle beim Oberliga-Spiel in Halle reagiert. Generalsekretär Urs Linsi sagte dem Tagesspiegel, dass der neue Fifa-Strafenkatalog auch in unteren Ligen gilt. Möglich sind Sanktionen von Platzsperren über Punktabzug bis zum Zwangsabstieg. Die Umsetzung soll zum 1. Juli erfolgen. Der Katalog war nach rassistischen Vorfällen in Spanien und Italien aufgestellt worden. „Aber natürlich werden wir auch darauf achten, dass so etwas in der vierten deutschen Liga bestraft wird“, sagte Linsi mit Bezug auf die Attacken auf den Nigerianer Ogungbure beim Spiel seines Klubs Sachsen Leipzig beim Halleschen FC.

Im Fifa-Reglement heißt es nun, „dass bei diskriminierendem oder menschenverachtendem Verhalten eines Spielers, Offiziellen oder Zuschauers, das einer Mannschaft zugeordnet werden kann, der betreffenden Mannschaft bei einem ersten Vergehen automatisch drei Punkte abgezogen werden“. Im Wiederholungsfall verliert der Klub sechs Punkte, beim dritten Mal ist ein Zwangsabstieg festgeschrieben. „Diese neue Regelung gilt für alle Ligen“, sagte Linsi. Der Deutsche Fußball-Bund verweist darauf, dass er ohnehin härtere Strafen festgeschrieben habe. Für Vorfälle unterhalb der dritten Liga sind aber die Landesverbände zuständig.

Der Hallesche FC hat sich derweil entschuldigt. „Die Mitglieder, Anhänger, Sponsoren und Freunde des Halleschen Fußballclubs entschuldigen sich ausdrücklich bei dem Spieler Adebowale Ogungbure für die ihm gegenüber von einzelnen, so genannten Fans geäußerten rassistischen Beleidigungen sowie für die Übergriffe nach Spielende“, teilte der Klub mit. Man werde mit der Polizei nach Wegen suchen, um solche Vorfälle zu verhindern. Die Einnahmen aus einem Freundschaftsspiel gegen Hansa Rostock am 23. Mai sollen an ein Projekt gegen Rassismus gehen.

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