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Der frühere DFB-Präsident Theo Zwanziger hat den kompletten Rücktritt des Exekutivkomitees des Fußball-Weltverbandes gefordert.

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Fifa-Krise: Zwanziger fordert kompletten Rücktritt der Exekutive

Der frühere DFB-Präsident Theo Zwanziger hat den kompletten Rücktritt des Exekutivkomitees des Fußball-Weltverbandes gefordert.

Die Fifa befinde sich „in der Hand der Staatsanwaltschaften und in der Hand des FBI“, sagte Zwanziger dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“ und betonte: „Die verbliebenen, nicht suspendierten Mitglieder des Exekutivkomitees müssen geschlossen zurücktreten.“ Der Fifa-Führung gehört aktuell auch Zwanzigers Nachfolger als DFB-Chef und Exekutivmitglied, Wolfgang Niersbach, an. Laut Zwanziger muss ein Übergangskomitee gebildet werden. Dieses Gremium solle eine neue Verfassung mit modernen Compliance-Elementen wie Amtszeitbegrenzungen oder Leumundsprüfungen ausarbeiten. Erst danach könne eine neue Fifa-Führung gewählt werden.

Ähnlich sieht es Antikorruptionsexperte Mark Pieth, der zu einer Verschiebung der Fifa-Präsidentschaftswahlen am 26. Februar 2016 rät: „Jetzt auf Teufel komm raus jemanden finden, um in ein paar Wochen festzustellen, dass der auch Leichen im Keller hat, ist der falsche Ansatz.“ Für Pieth ist die Fifa „ein Patronage-Netzwerk mit Ämterschacherei, Stimmenkauf, Geld und anderen Gefälligkeiten“. Der Strafrechtsprofessor schlägt stattdessen eine Teilung der Fifa-Exekutive „in zwei Funktionshälften“ vor: in eine Geschäftsführung und einen Aufsichtsrat.

Die Fifa-Krise hatte sich in der vergangenen Woche weiter verschärft, als Präsident Joseph Blatter und dessen Nachfolge-Kandidat Michel Platini für 90 Tage von der Ethikkommission gesperrt worden waren. Derzeit leitet der ebenfalls umstrittene Kameruner Issa Hayatou als dienstältester Vizepräsident die Amtsgeschäfte von Blatter. (dpa)

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