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"Das ist der größte Erfolg der Vereinsgeschichte", sagt Präsident Frank Steffel nach dem Sieg im DHB-Pokal gegen Flensburg im Jahr 2014. Steffel wird nach der Schlusssirene ebenso ein paar Bierduschen ertragen müssen wie Trainer Dagur Sigurdsson, der auf diesem Bild den Pokal hochhält. "Dieses Spiel werden wir in unserem Verein nie vergessen", sagt der Isländer, "das ist ein historischer Tag." Wir zeigen Ihnen in unserer Bildergalerie weitere Höhepunkte der noch jungen Vereinsgeschichte der Füchse.

© dpa

Final-Four im DHB-Pokal: Vier Teams, ein Ziel

Final-Four in Hamburg: Die Füchse Berlin spielen am Wochenende um den deutschen Handball-Pokal. Die Titelverteidiger aus Berlin gelten dabei formal nur als Außenseiter.

Am Wochenende wird in Hamburg der Sieger im DHB-Pokal ermittelt. Im ersten Halbfinale treffen die Rhein-Neckar Löwen auf Flensburg (13.45 Uhr, live bei Sport1), danach spielen die Füchse Berlin gegen Magdeburg (16.30 Uhr). Das Endspiel findet am Sonntag um 14.30 Uhr statt. Vor dem Finalturnier stellen wir die vier Mannschaften vor.

Füchse Berlin - die Titelverteidiger

Ach ja, der Titelverteidiger. Von allen Teilnehmern haben die Berliner die schwächste Bundesliga-Saison gespielt, dafür stehen sie in den Finalturnieren um den DHB-Pokal und den EHF-Cup. „Auf dem Papier fahren wir vielleicht als Underdog nach Hamburg“, sagt Trainer Dagur Sigurdsson. „Aber was heißt das schon? Bei so einem Turnier kann alles passieren, da entscheidet oft die Tagesform.“ Genau diese Herangehensweise brachte die Berliner schon vor einem Jahr ins Endspiel. Obwohl sie seinerzeit als Außenseiter gegen den alten Angstgegner Flensburg-Handewitt galten, gewannen sie das Finale denkbar knapp (22:21) und brachten den ersten Titel der Vereinsgeschichte mit zurück nach Berlin. „Wenn man einmal erfahren hat, wie sich so ein Titel anfühlt, ist alles möglich“, sagt Sigurdsson. Diesmal wird der Isländer allerdings ohne die verletzten Bartlomiej Jaszka und Denis Spoljaric auskommen müssen. Brisanz verspricht das Duell mit dem SCM zudem, weil sich Sigurdsson und Magdeburgs Trainer Geir Sveinsson aus gemeinsamen Zeiten im isländischen Nationalteam kennen und mögen. Letzteres lässt sich von ihren Teams im Übrigen nicht behaupten.

SC Magdeburg - der Rückkehrer

Aufregung und Erwartung sind vor dem Finalturnier groß in Magdeburg. Den letzten bedeutsamen Titel hat der Traditionsklub vor acht Jahren im EHF-Cup gewonnen. Es folgten entbehrungsreiche Jahre inklusive einer gerade noch abgewendeten Insolvenz. Heute ist der Verein nahezu schuldenfrei und auch sportlich wieder konkurrenzfähig. „Wir haben diese Saison wirklich starken Handball gespielt und stehen verdient im Final Four“, sagt Trainer Geir Sveinsson. „Ich habe meinen Spielern gesagt, dass sie das genießen sollen. Aber es reicht uns nicht, nur daran teilzunehmen.“ Grund zum Optimismus haben die Magdeburger vor dem Halbfinale allemal: Beim letzten Aufeinandertreffen in der Bundesliga setzten sie sich klar gegen die Füchse durch (30:26) und beendeten damit eine lange Negativserie. Zwischen dem 3. März 2009 und dem 3. Dezember 2014 hatte der SCM zehn Spiele in Folge gegen die Berliner verloren.

Rhein-Neckar Löwen - die Königsmörder

Alle Teilnehmer dürfen sich vorab schon mal bei den Mannheimern bedanken. Warum? Weil sie – wie schon 2014 – das Kunststück fertig gebracht haben, den THW Kiel aus dem Wettbewerb zu werfen. Andernfalls wäre der Rekordmeister auch der große Favorit auf den Pokalsieg gewesen. Und so? Wenn es tatsächlich eine leichte Tendenz gibt, dann ist es eine für die Löwen. Die Mannschaft von Nikolaj Jacobsen hat eine ähnlich beeindruckende Saison gespielt wie im Vorjahr, als ihr erst am letzten Spieltag wegen der schlechteren Tordifferenz die Meisterschaft entrissen wurde. Weil die Mannheimer bereits aus der Champions League ausgeschieden sind und in der Meisterschaft nur noch theoretische Chancen besitzen, bleibt ihnen nur der Pokal. „Wir können Geschichte schreiben und den ersten nationalen Titel gewinnen, das ist jedem von uns bewusst“, sagt Trainer Jacobsen. Seit 2007 standen die Löwen sechs Mal im Finalturnier von Hamburg, gewonnen haben sie es nie. Man könnte auch sagen: Langsam sind sie mal an der Reihe.

SG Flensburg-Handewitt - der Pechvogel

Sechs Mal am Start und nie gewonnen, geht das noch schlimmer? Jawohl, die Flensburger haben die letzten vier Pokalfinals allesamt verloren, zwischen 2011 und 2013 jeweils gegen den Erzrivalen Kiel, im Vorjahr gegen die Füchse. Gerade diese Niederlage aber geriet schnell in Vergessenheit, weil die Flensburger kurz darauf sensationell die Champions League gewannen. „Wir haben diese Niederlage gern gegen die europäische Königsklasse eingetauscht“, sagt Rechtsaußen Lasse Svan. Vor dem Turnier ist die Erinnerung an die verlorenen Finals aber noch einmal hochgekommen, in den lokalen Zeitungen machte der Begriff vom „Fluch“ die Runde. Zumindest für den Samstag haben die Flensburger alle Statistiken auf ihrer Seite. In den vergangenen vier siegreichen Semifinals hieß der Gegner immer: Rhein-Neckar Löwen.

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