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Psst! Nadiem Amiri brachte die englischen Fans zum Schweigen, gelingt ihm das auch gegen Spanien?

© Iwanczuk/Reuters

Finale der U-21-EM: Deutschland will Spanien ärgern

Deutschlands U 21 ist klarer Außenseiter im Finale gegen die bislang dominierenden Spanier - aber das muss nichts heißen.

Nur noch ein Spiel sind sie entfernt vom Titel, aber dieses eine Spiel dürfte so wahnsinnig schwer werden. Deutschlands U 21 trifft im Finale der Europameisterschaft am Freitag (20.45 Uhr/ZDF) in Krakau auf den großen Favoriten Spanien. Mit Mut, Teamgeist und Leidenschaft wollen die Nachwuchsfußballer ihre EM-Mission zu einem erfolgreichen Ende führen – und den ersten Titel seit dem der aktuellen Weltmeister-Generation im Jahr 2009 feiern. „Es wird Zeit, dass wir den Titel holen“, sagte Spielmacher Max Meyer vor dem Spiel. „Spanien ist der Topfavorit, aber in einem Finale ist alles möglich.“

Acht Jahre, nachdem die U 21 um Manuel Neuer und Mesut Özil die Europameisterschaft gewonnen hat, sollen künftige Jahrgänge auch von der aktuellen Auswahl schwärmen. „Jetzt ist 2017 und alle reden immer noch von Özil, Neuer, Boateng und Höwedes“, sagt der Hoffenheimer Nadiem Amiri. Die „eigene Geschichte“ zählt mehr denn je.

Top-Spieler im spanischen Team

Doch die Hürde könnte höher nicht sein. Spanien mit Champions-League-Sieger Marco Asensio von Real Madrid oder dem fünffachen Turniertorschützen Saúl Ñíguez von Atlético Madrid hat die EM bislang ohne Probleme dominiert. Doch die deutsche Elf ist im Laufe des Turniers an den Herausforderungen gewachsen, nicht zuletzt am Elfmeterkrimi im Halbfinale gegen England. „Wenn man die Namen sieht, die Erfahrung sieht, das ist schon ein toller Endspielgegner“, schwärmte DFB-Trainer Stefan Kuntz. „Sie haben Top-Spieler in ihren Reihen, die sehr, sehr gute Qualität haben“, sagte Meyer.

Der spielerischen Klasse der Spanier will die DFB-Auswahl, die anders als die Iberer reichlich U-21-Stammkräfte beim Confed-Cup im Einsatz hat, vor allem ein konsequentes Zweikampfverhalten entgegensetzen. „Zeigen wir mal den Spaniern, wie man im Finale spielt“, sagte Keeper Julian Pollersbeck grinsend. „Dem einen oder anderen mal richtig den Ofen heiß machen, das mögen die auch nicht. Ein Tick deutsche Härte würde dem einen oder anderen bestimmt den Zahn ziehen.“ Selbst Filigrantechniker Meyer setzt auf diese Karte: „Wir müssen dreckig spielen. Direkt mit kleinen Fouls oder kleinen Nickeligkeiten anfangen, damit die Spanier den Spaß verlieren am Fußball.“

Sechs Spiele gegen Spanien - nur ein Sieg

Kuntz tüftelt mit seinem Trainerteam akribisch an der Taktik für das große Endspiel, das auch die Bewertung seiner Turnierleistung beeinflussen wird. Gegen die Spanier konnte die deutsche U-21-Auswahl in sechs Pflichtspielen nur einmal gewinnen. „Wenn wir sie zu viel spielen lassen, werden sie mit uns „Such's Balli“ spielen“, sagte der 54-jährige Kuntz. „Wir werden uns was einfallen lassen, das zu unterbinden. Aber wir haben auch unsere Stärken gezeigt.“

Auf den Plan des Europameisters von 1996, der erst im August nach zwölf Jahren auf die Trainerbank zurückgekehrt ist, wird es gegen Spanien ankommen. „Er hat uns sehr gut motiviert zuletzt, das war sehr emotional“, lobte Meyer.

Für die meisten deutschen Spieler im Kader ist es ihr letztes Junioren-Spiel und die große Chance, diese Zeit mit ihrem ersten großen Titel zu krönen. Jetzt oder nie heißt es für Meyer, Serge Gnabry, Davie Selke und Jeremy Toljan nach dem verloren Olympia-Finale von Rio im Vorjahr. Meyer, Marc-Oliver Kempf und Niklas Stark unterlagen 2012 schon im Endspiel der U17-EM. „Ich will nicht noch mal ein Finale verlieren“, sagte Toljan. (dpa)

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