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Auf ihn wird es auch ankommen. Ingolstadts Torwart Pielmeier, der hier gegen den Kölner Marcel Müller rettet.

© dpa

Finale im deutschen Eishockey: Siegt Ingolstadt, verliert die Liga

Kölner Haie gegen ERC Ingolstadt – am Dienstagabend geht es in der Kölnarena im siebten Play-off-Endspiel um alles. Was bedeutet es, wenn der Außenseiter siegt - nichts Gutes für die DEL, findet unser Autor.

Heute bekommt die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) den Meister, den sie verdient. Eine Saison reduziert auf ein Finale, ein Marathon, der im Sprint entschieden wird: Die Kölner Haie bestreiten ihr 69., die Ingolstädter sogar schon Saisonspiel Nummer 73. Es wäre eine Überraschung, sollte der Außenseiter aus Bayern, der erst in den Play-offs zu großer Form aufgelaufen ist, den Titel gewinnen. Für die Liga wäre es allerdings eine böse Überraschung.

Gemessen an der gesamten Saison haben die Kölner den Titel verdient. Die Haie haben ihre Mannschaft aufgebaut, spielen seit zwei Jahren oben mit und scheiterten voriges Jahr erst im Finale an den Eisbären. Ingolstadt, ein immer aufs Neue aufgepäppeltes Retortenteam mit wenig Zuschauern, wenig Nachwuchs und wenig Visionen, war nach der Hauptrunde Neunter – mit Negativbilanz. Sollten die Bayern jetzt mit ihrem harten destruktiven Spiel Meister werden, würde die monatelange Punkterunde in der Liga ad absurdum geführt. Warum anstrengen, wenn sich in zwei Monaten Play-offs alles über den Haufen werfen lässt? Warum sollen die Klubs schon im September in einen teuren Kader investieren, wenn es erst ab Februar ernst wird? Bei einer Liga mit nur 14 Teams ist es abenteuerlich, zehn davon zu erlauben, in der Endrunde um den Titel zu spielen. In der Fußball-Bundesliga streiten ja zurzeit auch nicht Freiburg oder Hannover um die Meisterschaft.

Ein Kölner Sieg wäre so gesehen auch ein Sieg für den Modus der DEL. Aber es lässt sich auch anders betrachten: Niemand hat den Kölnern verboten, in der Finalserie mehr Souveränität auszustrahlen, und wer Überraschungen liebt, der ist im Eishockey gut aufgehoben. So böse sie auch sein mögen.

- Servus TV überträgt das Spiel am Dienstag live (Übertragung ab 18.20 Uhr, Spielbeginn 19 Uhr).

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