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Sport: Finale und Nowitzki verloren

Basketballer unterliegen Frankreich – NBA-Star verletzt

Braunschweig. Die Spieluhr zeigt die dreizehnte Minute, als Holger Geschwindner aufspringt. Bis zu diesem Zeitpunkt saß der persönliche Trainer und Mentor von Dirk Nowitzki regungslos in Reihe vier der Haupttribüne und verfolgte das Supercupspiel der deutschen Basketball-Nationalmannschaft gegen Frankreich. Nun aber steht Geschwindner aufrecht und blickt gemeinsam mit 6400 Zuschauern in der Braunschweiger Volkswagenhalle ängstlich auf jene Stelle auf dem Parkettboden, wo Dirk Nowitzki liegt. Als das Spiel einige Minuten später fortgesetzt wird, ist der Platz von Holger Geschwindner leer.

Dirk Nowitzki hat sich im zweiten Viertel des Supercupspiels gegen Frankreich (68:76) eine Verletzung am linken Sprunggelenk zugezogen. Gemeinsam mit Geschwindner fuhr er sofort zur Untersuchung ins Krankenhaus. „Es ist eine ernste Verletzung“, sagte der deutsche Mannschaftsarzt Jürgen Klein, „wir müssen jetzt die Kernspintomographie abwarten.“ Das Ergebnis war am Sonntag noch nicht bekannt. Elf Tage vor dem Beginn der EM ist die Teilnahme von Dirk Nowitzki an diesem Turnier fraglich. Für die beiden letzten Vorbereitungsspiele am Freitag in Köln und am Sonntag in Berlin stehen die Chancen, dass Nowitzki dabei ist, nicht gut. „Er hat manchmal nach einer Bänderverletzung schon nach ein paar Tagen gespielt, aber es kann auch sechs Wochen dauern“, sagte der Mannschaftsarzt. Nowitzki habe ihm erzählt, die Verletzung sei schlimmer als sonst. „Sportler können ihre Schmerzen gut einschätzen“, sagte Klein.

Nowitzki hatte sich in der Zone angeboten, um den Ball zu bekommen. Beim Kampf um die bessere Position mit dem Franzosen Florent Pietrus verlor der 25-Jährige das Gleichgewicht, fiel auf den Boden und verletzte sich. „Wir wünschen Dirk Nowitzki gute Besserung, denn wir respektieren ihn sehr“, sagte der französische Trainer Alain Weisz. Die Franzosen hatten von Beginn an hart und körperbetont gespielt, ein Stil, mit dem die schwachen Schiedsrichter nicht zurecht kamen. „Die Referees hätten einiges verhindern können“, sagte der deutsche Nationalspieler Ademola Okulaja. Er selber hatte Nowitzkis Verletzung nicht gesehen. „Ich war mit meiner eigenen Verletzung beschäftigt.“ Der Flügelspieler konnte weiterspielen und war mit 17 Punkten und 19 Rebounds bester Akteur im deutschen Team.

In der zweiten Halbzeit konnte das deutsche Team noch einmal in Führung gehen (61:60). Doch weil es nur 33 Prozent seiner Feldwürfe traf, verlor das Team von Henrik Dettmann das Spiel um Platz eins. Das war zweitrangig. Ademola Okulaja: „Ich bin nur besorgt, ob Dirk okay ist.“ Er dürfte gestern nicht der Einzige gewesen sein.

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