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Finanzamt: Messi zahlt fünf Millionen Euro

Lionel Messi und sein Vater streben in ihrer Steueraffäre eine einvernehmliche Lösung mit der Justiz an. Sie hinterlegten bei einem Gericht fünf Millionen Euro. Dies ist das Geld, das sie dem Finanzamt schuldig geblieben sein sollen.

Die Justiz lässt sich nicht mit ein paar Hakenschlägen ausdribbeln. Lionel Messi sah in seiner Steueraffäre keine andere Wahl, als in den sauren Apfel zu beißen und vor Gericht eine Summe 5,0 Millionen Euro abzuliefern. Dies ist das Geld, das nach Ermittlungen der spanischen Staatsanwaltschaft der Weltfußballer und sein Vater dem Finanzamt für die Jahre 2007 bis 2009 an Steuern schuldig geblieben sind - mitsamt der fälligen Zinsen. Wie die Justiz in Barcelona mitteilte, hinterlegte Messis Vater die Summe am 14. August in dem zuständigen Gericht.

Mit der Einzahlung des Geldes verfolgen die Messi-Anwälte die Strategie, den Weg zu einer einvernehmlichen Lösung mit der Staatsanwaltschaft und den Finanzbehörden freizumachen. Sie konnten damit bereits einen ersten Erfolg verbuchen: Die zuständige Ermittlungsrichterin entschied, dass der Profi des FC Barcelona und sein Vater Jorge Horacio Messi, der auch der Manager des Fußballers ist, keine Sicherheit hinterlegen müssen. Aufgrund des internationalen Ansehens und der Solvenz des Barça-Stars sei dies nicht notwendig, entschied die Richterin in Gavà bei Barcelona.

Die spanische Justiz hatte im Juni Ermittlungen gegen Messi und dessen Vater wegen Verdachts des Steuerbetrugs eingeleitet. Die Staatsanwaltschaft legt den Argentiniern zur Last, Werberechte des Weltstars an Scheinfirmen abgetreten zu haben, die ihren Sitz in lateinamerikanischen Steuerparadiesen wie Belize oder Uruguay hatten. Auf diese Weise sollen Messi und sein Vater dem spanischen Finanzamt in den Jahren 2007, 2008 und 2009 Abgaben in Höhe von 4,1 Millionen Euro vorenthalten zu haben.

Die Staatsanwaltschaft hatte auch damit gedroht, ihre Ermittlungen auf die Jahre 2010 und 2011 auszuweiten. Daraufhin zahlte Messi für diese Zeit freiwillig zehn Millionen Euro an das Finanzamt nach. Damit dürften der Weltfußballer und sein Vater mit den fälligen Zahlungen an den Fiskus auf dem Laufenden sein. Zu einer einvernehmlichen Lösung mit dem Finanzamt und der Justiz fehlen noch zwei Punkte: Messi und der Vater müssten die Steuervergehen zugeben, was sie bisher nicht getan haben, und sie müssten über ihre Anwälte die Höhe der fälligen Geldstrafe aushandeln.

Die Anwälte erwägen nach Medienberichten auch eine andere Möglichkeit: Danach könnte Messis Vater alle Schuld auf sich nehmen und damit den Fußballstar aus der Sache ganz heraushalten. Bei einer solchen Strategie könnten die Anwälte sich auch auf die Staatsanwaltschaft stützen: Die Anklagebehörde betrachtet den Vater als den „geistigen Urheber“ des mutmaßlichen Steuerbetrugs und verweist darauf, dass dieser das Netz von Scheinfirmen aufgebaut habe, als sein Sohn noch minderjährig war.

Für den 17. September ist eine Vernehmung Messis durch die Ermittlungsrichterin vorgesehen. Der Anwalt des Fußballers beantragte eine Verschiebung, weil er an diesem Tag durch ein anderes Verfahren verhindert sei. Die Richterin will den Antrag prüfen. (dpa)

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