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Bei Hertha BSC herrschte zuletzt nur noch Ratlosigkeit.

© imago images/Nordphoto/Christian Schulze

Finanzielle Abhängigkeit von Hertha BSC: Lieber ein schuldenfreier Neustart ohne Investor

Hertha steht unmittelbar vor dem Abstieg. Mit dem Einstieg von 777 Partners folgte die unwiderrufliche Abhängigkeit von Investoren. Die Insolvenz wäre vielleicht der bessere Weg gewesen.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Hertha ist jetzt ganz unten in der Bundesliga angekommen. Letzter Platz. Die Hoffnung schwindet, auch Pal Dardai, der ewige Retter, vermag diesmal wohl nicht mehr helfen zu können.

Wer ist schuld? Gegenbauer, Preetz und Schiller? Windhorst und Klinsmann? Bobic und Bernstein? Am Ende haben wohl alle ihren Beitrag zum Niedergang geleistet.

Ein Nachkarten führt auch zu nichts. Der schleichende Abstieg hatte seine Hauptursache schlicht und einfach darin, dass die alte Dame Hertha jahrelang über ihre Verhältnisse gelebt hat. Eine Beseitigung des strukturellen Defizits von zehn bis 20 Millionen Euro im Jahr wurde nie angegangen.

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Das hat Hertha unweigerlich in die Abhängigkeit von Investoren gebracht hat. Erst war es KKR, dann Windhorst und zuletzt 777. Dazwischen noch eine deftige Kapitalanleihe, die nun demnächst fällig wird.

Der Finanzbedarf war und ist immens. Insgesamt sind knapp 500 Millionen Euro in den vergangenen Jahren in Hertha reingepumpt worden und dann ohne messbaren Gegenwert versickert. Jetzt hat Hertha einen Großteil der Anteile verkauft, immer noch kein Geld und das strukturelle Defizit ist größer denn je.

Der neue Investor, der offensichtlich noch mehr Macht und Einfluss hat, als viele bereits befürchten, will Hertha vor weiteren Zahlungen zunächst wirtschaftlich gesunden lasen. Das wiederum führt unweigerlich dazu , dass die letzten (teuren) Leistungsträger wie Lukebakio und Tousart auch bei einem Klassenerhalt nicht zu halten sein dürften.

Was bleibt, ist die unwiderrufliche Abhängigkeit von Investoren. Jedenfalls solange eine Insolvenz weiter vermieden werden soll. Warum eigentlich? Eine Insolvenz mit Abstieg und schuldenfreiem Neustart ohne Investor wäre vielleicht besser gewesen als ein Einstieg von 777. In jedem Ende wohnt doch auch ein Anfang. Es geht weiter, immer weiter. HaHoHe!

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