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FLANKE aus Italien: Das neue Phänomen

Vincenzo Delle Donne über Milans 18 Jahre alten Wunderstürmer Pato

Man könnte glauben, er sei der Messias persönlich. Nach seinem Debüt für den AC Mailand vergangene Woche wurde Pato derart gefeiert, als könne er allein dem dahinsiechenden italienischen Calcio neues Leben einhauchen. Bei seiner Premiere in der Serie A trat das 18 Jahre alte brasilianische Stürmertalent furios und virtuos auf und trug entscheidend dazu bei, dass der AC Mailand gegen den SSC Neapel seinen ersten Heimsieg der Saison errang.

Pato, das „Entlein“ mit dem Milchbubengesicht und der Zahnspange, war auch entscheidend an Milans folgendem 1:0-Auswärtssieg bei Udinese beteiligt. Er nutzte in der Nachspielzeit einen Fehlpass in Udineses Abwehr aus, passte dann zum Weltfußballer Kaká, der per Hackentrick den Torschützen Alberto Gilardino frei spielte.

Alexandre Pato wurde bereits im letzten August verpflichtet, durfte aber erst nach einem halben Jahr zum Einsatz kommen, weil er noch nicht volljährig war. 22 Millionen Euro hat Milan für seinen neuen Hoffnungsträger bezahlt – eine Menge Geld für einen Teenager, der bis dahin nur im brasilianischen U-20-Team und bei seinem Klub Porto Alegre in Erscheinung getreten war.

Doch bei seinem ersten Spiel in Italien vor einer Woche, das er mit einem Treffer krönte, war Pato quirlig, antrittsschnell und torgefährlich. Zudem riss der schüchterne Newcomer Altstar Ronaldo mit, der ebenfalls zu seinem ersten Saisoneinsatz kam und gleich zwei Treffer erzielte.

Wenn er ein bisschen Konstanz in sein Spiel bringt, könnte Pato tatsächlich die Rolle des „fenomeno“ des italienischen Fußballs vom alternden Ronaldo übernehmen. Die Verpflichtung eines anderen brasilianischen Topstars wie Ronaldinho, der bei Milan seit über einem Jahr im Gespräch ist, scheint jedenfalls kein Thema mehr. Der Gepriesene selbst macht sich keinen Druck: „Ich habe Zeit, das neue Phänomen des Fußballs zu werden.“

An dieser Stelle schreiben unsere Korrespondenten dienstags über Fußball in England, Spanien und Italien.

Vincenzo Delle Donne

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