zum Hauptinhalt

Sport: Flirt mit dem Desaster

St. Pauli – Leverkusen 0:1

Hamburg - Eigentlich waren alle sehr zufrieden. „Leider haben wir uns für die gute zweite Halbzeit nicht belohnt“, sagte Torwart Thomas Kessler. Verteidiger Carsten Rothenbach fand, dass der FC St. Pauli ordentlich gespielt habe gegen die Spitzenmannschaft von Bayer Leverkusen. Und Florian Bruns schien bester Laune, als er sagte: „Da denken wir jetzt kurz drüber nach, und dann geht es weiter.“ Schön und gut, das verdiente, aber auch unglückliche 0:1 (0:0) gegen Leverkusen als Teilerfolg zu werten – nur sprechen die Fakten eine andere Sprache beim Aufsteiger.

St. Pauli hat jetzt viermal nacheinander verloren und dabei nur ein Tor erzielt; der überzeugende Saisonstart gerät in Vergessenheit, weil der Aufsteiger in die erste Krise schliddert. Dass die Spieler die vierte Heimpleite schönredeten, mag an der Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit liegen. Nach schwachem Beginn und einem Flirt mit dem Desaster kamen die Hamburger mit viel Glück gegentorlos in die Kabine, legten dann, wie Trainer Holger Stanislawski sagte, „die Ketten ab“. Und wäre Gerald Asamoah das 1:0 gelungen, statt an den Pfosten zu schießen – St. Pauli hätte womöglich gewonnen.

So aber steckt Stanislawskis Mannschaft in der Abwärtsspirale fest. Wenigstens der Trainer wirkte ehrlich genug, als er sagte: „Unser Problem ist, dass wir zu wenig Tore machen. Das müssen wir schnell abstellen, sonst wird es schwer.“ Ähnlich hätte sich wohl auch sein Kollege Jupp Heynckes zur Angriffsleistung geäußert. Weil der starke Renato Augusto aber in der 81. Minute zum Sieg traf, gab es nur Lob vom Trainer. Frank Heike

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false