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Nachdenklich: Fernando Alonso wartet seit 2006 auf einen Erfolg bei seinem Heimrennen in Barcelona.

© rtr

Formel 1: Alonso in Barcelona unter Druck

Beim Großen Preis von Barcelona hoffen die spanischen Fans zwar auf einen Erfolg von Fernando Alonso, doch der Ferrari-Pilot konnte seit 2006 nicht mehr bei seinem Heimatrennen gewinnen - und sieht sich auch in diesem Jahr nicht als Favorit.

Seit 2006, seinem letzten Jahr bei Renault, hat Fernando Alonso bei seinem Heimrennen in Barcelona nicht mehr gewonnen. In dieser Saison ist der zweimalige Weltmeister wieder einer der Top-Favoriten – auch wenn er wie üblich dazu neigt, diese Rolle herunterzuspielen und vor allem zu betonen, dass er doch bei Weitem nicht das beste Auto hätte. „Nur, weil ich einmal in China gewonnen habe, heißt das noch lange nicht, dass wir da vorne sind.“

Dabei stehen die Chancen des Asturiers nicht schlecht, diesmal wieder ganz vorne zu landen. In Wahrheit gehört der Ferrari sehr wohl zu den besten Autos im Feld, selbst wenn sich die Italiener für den Saisonstart selbst nur sechs von zehn möglichen Punkten geben, was aber auch an einigen unnötigen Pannen lag. Und dann kommt noch der Heimspiel-Faktor dazu: „Die Herzlichkeit, die mir die Fans in Spanien immer entgegenbringen, das ist einfach etwas ganz Besonderes. Das merke ich vom ersten Moment an, schon wenn ich am Flughafen ankomme, ins Hotel oder an die Strecke fahre“, sagt Alonso. Die Leidenschaft der Fans auf den Tribünen gebe ihm dann einen Extraschub an Motivation, „denn man gibt dann automatisch ein bisschen mehr, um sicherzustellen, dass sie feiern können.“

Trotzdem wirkte Alonso bei der Pressekonferenz am Donnerstag alles andere als begeistert oder locker – ganz im Gegensatz zu seinem Rivalen Sebastian Vettel, der diese Pflichtübung wesentlich gelassener hinter sich brachte und sich dabei auch über die Gerüchte eines möglichen Wechsels zu Mercedes amüsierte. Aber immerhin sagt Alonso: „Wir stehen sicher besser da als 2012, als wir am Anfang 1,6 Sekunden hinter Red Bull zurücklagen und es am Ende der Saison noch einmal ganz knapp geworden ist. Wir müssen jetzt schauen, dass wir hart weiterarbeiten, eine konstante WM fahren, dann haben wir sicher Chancen, in diesem Jahr den Titel zu holen.“

Alonso betont immer wieder, wie viel allein an seiner fahrerischen Leistung liege, wobei die Erfolge des Deutschen in erster Linie dessen überlegenem Auto geschuldet seien. Allerdings versucht er in Barcelona, die spanisch-deutschen Sportbeziehungen als normal zu betrachten. Jedes Land habe seine Spezial-Sportarten, „wir zum Beispiel Tennis oder Basketball“, da seien die Deutschen nicht so gut. „Dafür haben wir zum Beispiel beim Wintersport keine Chance gegen sie. Aber da dürfen sie von mir aus ruhig weiter gewinnen.“ In Sachen Fußball musste Alonso anerkennen, dass „da die Deutschen diesmal besser waren als die Spanier – leider.“ Auf einen Finaltipp für die Champions League wollte er sich nicht festlegen. Vettel dagegen versuchte es diplomatisch: „Auf dem Papier ist wohl Bayern München Favorit – aber trotzdem drücke ich eher Dortmund die Daumen. Und Spiele werden ja nun mal nicht auf dem Papier entschieden.“

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