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Formel 1: Ein Gescholtener meldet sich zurück

Mit einem Triumph in der Wüste ist Felipe Massa Wiedergutmachung für sein Malaysia-Debakel gelungen, "Wunderkind" Lewis Hamilton schrieb Formel-1-Geschichte.

Sachir - In seinem Silberpfeil raste Hamilton auf den zweiten Platz. Damit stand der Brite als erster Neuling in seinen ersten drei Rennen jeweils auf dem Podium. Beim Großen Preis von Bahrain verhinderte er den Doppelsieg der Italiener, denn der Finne Kimi Räikkönen im zweiten Wagen der Italiener wurde Dritter vor dem bärenstarken Nick Heidfeld im BMW. Nico Rosberg im Williams verfehlte am Sonntag als Zehnter genauso die Punkteränge wie Ralf Schumacher im Toyota als Zwölfter und Adrian Sutil im Spyker auf Rang 15.

Nach der Revolution der Nummer-2-Fahrer bei Ferrari und McLaren-Mercedes dürfen sich die Fans auf eine spannende Formel-1-Saison freuen. Mit jeweils 22 Punkten liegen Hamilton, der Spanier Fernando Alonso und Räikkönen nach dem dritten Saisonrennen gleichauf. Der Brasilianer Massa ist mit 17 Zählern Vierter, Heidfeld mit 15 Punkten Fünfter. In der Konstrukteurs-Wertung führt McLaren-Mercedes (44) weiter vor Ferrari (39) und BMW (18).

Massas dritter Sieg

Der zuletzt so sehr gescholtene Massa meldete sich in beeindruckender Manier zurück und mit seinem dritten Karriere-Sieg seine Anwartschaft auf den Nummer-1-Status bei Ferrari und damit auf die Nachfolge des zurückgetretenen Michael Schumacher an. In 1:33,27,515 Stunden gewann der Brasilianer den Grand Prix über 57 Runden. Nach den 308,328 Kilometern auf der 5,142 Kilometer langen Strecke hatte er einen Vorsprung von 2,3 Sekunden auf Hamilton. Räikkönen lag vor 45.000 Zuschauern im ausverkauften Wüsten-Motodrom 10,8 Sekunden zurück. Der erneut viertplatzierte Heidfeld kam 13,8 Sekunden hinter dem Sieger ins Ziel.

Massa, der vor einer Woche in Malaysia den Start verschlafen hatte, machte es diesmal besser: Der Brasilianer verteidigte die fünfte Pole-Position seiner Karriere souverän, dafür ließ sich sein Teamkollege Räikkönen abhängen. Der Finne musste Weltmeister Alonso vorbei lassen. Auch Nico Rosberg und Ralf Schumacher fielen zurück. Während die Toppiloten mit dem schwierigen Grand-Prix-Start gut zurechtkamen, verursachte Neuling Adrian Sutil einen Unfall. Der Spyker des Münchners wurde repariert. Dagegen mussten der Brite Jenson Button den Honda und der Amerikaner Scott Speed seinen Torro Rosso abstellen.

Nur Heidfeld kann folgen

Als das Safety-Car wieder in die Boxengasse abbog, gaben vor allem Massa und Hamilton Gas. Der Brasilianer und der Brite lagen bis zu den ersten Boxen-Stopps bis zu zehn Sekunden vor ihren Teamkollegen Alonso und Räikkönen. Lediglich Heidfeld konnte dem Tempo des Rot-Silbernen-Quartetts einigermaßen folgen. Durch einen schnellen Stopp konnte Räikkönen seinen Rivalen Alonso in Runde 24 überholen.

Die Gunst der Stunde nutzte Heidfeld, überholte in Runde 32 Alonso und fuhr auf Platz vier vor. Auf dem Kommandostand lachte BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen nach dem spektakulären Manöver des Mönchengladbachers. Während Rosberg, Schumacher und Sutil enttäuschten, konnte "Quick Nick" erneut überzeugen und wurde zum dritten Mal hintereinander Vierter.

17 Runden vor Schluss kam Massa zum zweiten Mal an die Box. Eine Runde später holte sich auch Räikkönen Sprit und neue Reifen. Hamilton kam als Letzter zum Service, verteidigte aber Platz zwei knapp. In den letzten Runden attackierte Räikkönen, doch der Neuling behielt die Nerven und sorgte für ein aussagekräftiges Kapitel Formel-1-Geschichte. (Von Claas Hennig, dpa)

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