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Ferrari

© AFP

Formel 1: Ferrari fährt voraus – auch verbal

Nach dem Sieg in Silverstone ist die WM wieder offen, und bei Ferrari geht man zum Angriff über. "Jetzt greifen wir richtig an", sagte Kimi Räikkönen.

Silverstone - Kimi Räikkönen gab sich nicht gerade bescheiden. Kaum hatte der Finne das Siegerpodest nach dem Großen Preis von Silverstone verlassen, da ging der Formel-1-Pilot zum Angriff über, diesmal zum verbalen. „Jetzt ist die WM wieder völlig offen, jetzt greifen wir richtig an“, sagte Räikkönen nach seinem Sieg in Silverstone. „Wir“, das sind er und Felipe Massa, die beiden Ferrari-Piloten. Und sie wollen nun die in der WM-Wertung immer noch recht deutlich führenden McLaren-Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und Fernando Alsonso ordentlich ärgern. „Wir dürfen nicht nachlassen und müssen den momentanen Schwung und Aufwärtstrend auch in die nächsten Rennen mitnehmen“, sagte Räikkönen.

Räikkönens Teamchef Jean Todt sieht in den momentan guten Vorstellungen der Roten eine Bestätigung der kontinuierlichen Arbeit bei Ferrari und betont, dass man ja schließlich auch sehr gut in die Saison gestartet sei: „ In Melbourne holte Kimi beispielsweise Poleposition, die schnellste Runde und den Sieg. Und in Magny-Cours und in England waren wir nur wegen ihm besser.“ Das sei aber keine Garantie dafür, dass es jetzt so weitergehe. „Wir müssen uns weiterentwickeln – das ist sicher.“ Denn auch bei McLaren-Mercedes wird daran gearbeitet, den kleinen Rückstand, den man sich zuletzt offenbar eingefangen hat, wieder auszugleichen. Lewis Hamilton deutete bereits an, dass man schon in zwei Wochen am Nürburgring wieder mit einigen Neuheiten am Silberpfeil rechnen könne.

Noch eine weitere Baustelle hat Todt im Blickfeld: die Zuverlässigkeit. Denn im Gegensatz zu den vergangenen Jahren fährt Ferrari in diesem Punkt McLaren-Mercedes in dieser Saison noch hinterher. Felipe Massas Elektronikproblem am Start verhinderte diesmal einen möglichen Doppelsieg – und es war nicht das erste technische Problem, mit dem man in diesem Jahr zu kämpfen hatte. In Montreal musste Massa wie jetzt in Silverstone auch von weit hinten starten, nachdem er zunächst aus technischen Gründen nicht hatte starten können.

Wie Todt sind sich auch viele Experten durchaus nicht sicher, dass die jüngsten beiden Siege von Ferrari schon eine Trendwende zugunsten der Italiener bedeuten. „Insgesamt war Ferrari in Silverstone ein bisschen besser, vielleicht anderthalb Zehntel“, sagt etwa der ehemalige Pilot Christian Danner. „Dieser Abstand wird bei den kommenden Rennen immer etwas schwanken. Ein, zwei Zehntel sind schnell gewonnen oder verloren.“ Und auch der dreifache Weltmeister Niki Lauda meint: „Ferrari ist im Moment auf der Überholspur – wie es weitergeht, werden wir sehen.“ Die WM-Chancen gerade von Lewis Hamilton seien groß, „weil er die WM noch anführt“. Karin Sturm

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