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Ich mal wieder. Nico Rosberg nach seinem Triumph von Schanghai.

© dpa/Azubel

Formel 1 - Großer Preis von China: Nico Rosberg siegt in Schanghai

Der 17. Karriere-Erfolg könnte für Nico Rosberg ein gutes Omen sein. Sechs Mal in der Historie gelangen einem Fahrer schon mindestens drei Siege zum Auftakt eines WM-Jahres, jedes Mal wurde dieser Fahrer dann auch Weltmeister.

Nach seinem Triumph beim Formel-1-Spektakel von Schanghai verneigte sich auch der geschlagene Sebastian Vettel vor Nico Rosberg. „Der Nico war heute in seiner eigenen Welt“, räumte der Ferrari-Star nach dem souveränen Sieg von Rosberg ein. Der Mercedes-Mann gewann auch das dritte Saisonrennen und eilt damit in der WM immer weiter davon. Nach einer makellosen Vorstellung verwies Rosberg Vettel mit einem Riesenvorsprung von 37,7 Sekunden auf den zweiten Rang. „Für mich war das weltmeisterschaftlich“, lobte Mercedes-Teamaufsichtsrat Niki Lauda.
Für den Silberpfeil-Piloten war es insgesamt schon der sechste Grand-Prix-Erfolg in Serie. „Ich habe selten ein so gutes Auto gehabt im Rennen“, meinte Rosberg, der sich überglücklich in die Arme seiner Mechaniker warf. Mit der Maximalausbeute von 75 Punkten hat er schon 36 Zähler Vorsprung auf den WM-Zweiten Lewis Hamilton, der nach einem Crash gleich zum Start mit Position sieben nur noch Schadenbegrenzung betreiben konnte.
Dritter wurde am Sonntag Daniil Kwjat im starken Red Bull, der sich nach einem brisanten Überholmanöver in der ersten Runde den Zorn Vettels zuzog. „Du kamst angeschossen wie ein Torpedo“, schimpfte der Heppenheimer. „Die erste Kurve habe ich mir natürlich auf jeden Fall anders vorgestellt“, sagte Vettel später.
Der 17. Karriere-Erfolg könnte für den Rosberg ein gutes Omen sein. Sechs Mal in der Historie gelangen einem Fahrer schon mindestens drei Siege zum Auftakt eines WM-Jahres, jedes Mal wurde dieser Fahrer dann auch Weltmeister. Nico Hülkenberg musste sich in seinem Force India mit Rang 15 begnügen, Manor-Fahrer Pascal Wehrlein kam nicht über Position 18 hinaus.
Schon der Start war hochspektakulär. Rosberg konnte seine erste Pole dieser Saison nicht verteidigen, Daniel Ricciardo im starken Red Bull schob sich vorbei. Dahinter krachte es ausgangs von Kurve eins. Vettel wurde vom zweiten Red-Bull-Mann Kwjat überrascht und fuhr bei seinem Ausweichmanöver ausgerechnet in den Ferrari seines Teamkollegen Kimi Räikkönen. „Kwjats Attacke war selbstmörderisch“, rief Vettel verärgert über den Teamfunk und hielt ihm später noch vor der Siegerehrung eine Standpauke. Der Russe sei auf der Innenseite wie ein „Irrer“ herangerauscht. „Ein grausamer Start, aber wir haben uns ganz gut erholt“, sagte später Ferrari-Patron Sergio Marchionne.

Die Pechsträhne von Weltmeister Hamilton setzte sich auch am Start fort

Die Pechsträhne von Weltmeister Hamilton setzte sich auch am Start fort. Der viermalige China-Gewinner, der erst wegen eines Getriebewechsels eine Strafversetzung aufgebrummt bekam und im Qualifying nach Problemen am Energie-Rückgewinnungssystem keine gezeitete Runde hinlegte, touchierte Sauber-Pilot Felipe Nasr. Wie auch Räikkönen musste sich der von ganz hinten ins Rennen gegangene Brite schon in der zweiten Runde einen neuen Frontflügel holen.
Hülkenberg nutzte das Chaos und schob sich vorübergehend von Rang 13 auf fünf. Auch Wehrlein verbesserte sich zunächst. Pech hatte dann Ricciardo, der nach einem Reifenschaden früh an die Box musste. Während seine ärgsten WM-Verfolger mit Riesenproblemen zu kämpfen hatten, fuhr Rosberg auch nach einer Safety-Car-Phase souverän an der Spitze. Nach rund einem Drittel des dritten Saison-Grand-Prix lag der gebürtige Wiesbadener schon rund 12 Sekunden vor Kwjat.
Hamilton versuchte sich in der Zwischenzeit in Schadenbegrenzung. „Wir haben einen Plan, nichts läuft schief“, bekam der 31-Jährige Zuspruch von seiner Box. Auch Vettel kämpfte um eine bessere Position und nahm Kurs Podium. Zwischenzeitlich flog noch eine Seitenplatte seines Ferrari-Flügels ab, doch der Heppenheimer ließ sich nicht beirren. Die Action in Shanghai mit Topfahrern auf der Aufholjagd durfte sicher auch Chefvermarkter Bernie Ecclestone gefallen, der sich schon ein Qualifying in umgekehrter Reihenfolge gewünscht hatte.
24 Runden vor Schluss kam der gebeutelte Hamilton ein fünftes Mal zum Reifenwechseln in die Mercedes-Garage. „Gib' alles“, teilte ihm der Kommandostand mit. „Das tue ich“, entgegnete er. Kühl, präzise und fehlerfrei bestimmte Rosberg derweil weiter das Geschehen. Vettel heftete sich als Zweiter an die Fersen des Mercedes-Manns, konnte dessen Triumph aber nicht mehr gefährden. (dpa)

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