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Formel 1: Gut lenken reicht nicht

Christian Hönicke über Sebastian Vettels Titelchancen im nächsten Jahr.

Mit seinem vierten Saisonsieg, in Abu Dhabi auf souveräne Weise herausgefahren, hat Sebastian Vettel zum Abschluss der Saison gezeigt, dass ihm die Zukunft in der Formel 1 gehört. Bis zum Ende hat der 22-Jährige um den Titel des Weltmeisters gekämpft, in einem Alter, in dem Michael Schumacher noch nicht einen einzigen Grand Prix gefahren hatte, ist er schon WM-Zweiter. Und die Fehler, die Vettel aufgrund seiner Unerfahrenheit in dieser Saison gemacht hat und die ihn gemeinsam mit Pannen des restlichen Teams schließlich den Titel gekostet haben, werden ihn reifen lassen. Der logische Weltmeister 2010, den manche nun schon in ihm sehen, ist Vettel deswegen aber noch lange nicht.

Dafür reicht es nämlich nicht, ein guter Lenker zu sein. Viele Faktoren müssen passen, auf die ein Fahrer nur bedingt Einfluss hat. Der wichtigste ist das Auto, das zeigt nicht zuletzt das Beispiel Jenson Buttons, der im Ingenieurswunder Brawn vom Hinterherfahrer zum Weltmeister mutierte. Zwar darf Vettel wegen des praktisch gleichbleibenden Reglements hoffen, dass sein Red Bull auch in der nächsten Saison ein Siegauto sein wird. Dennoch wird es ganz bestimmt nicht leichter: Brawn wird im Falle eines Mercedes-Einstiegs noch stärker werden und die Platzhirsche Ferrari und McLaren, die dieses Jahr mit ihren Wagen daneben gelangt hatten, werden zurückschlagen.

Sebastian Vettel hat deswegen statt eines langen Urlaubs einen arbeitsintensiven Winter angekündigt: „Es gibt eine Menge zu tun.“ Das macht Hoffnung: Er ist zwar noch kein Weltmeister, aber er spricht schon wie einer. Seite 20

Christian Hönicke

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