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Im Mittelpunkt. Lewis Hamilton geht als Favorit in die neue Formel-1-Saison.

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Formel 1: Hamilton jagt Schumacher, Vettel hat internen Druck

Für Lewis Hamilton geht in der neuen Formel-1-Saison die Jagd nach Michael Schumachers Rekorden weiter. Als Favorit auf den Titel sieht er sich vorerst nicht.

Lewis Hamilton hat Angst. Die Haie in Australien sind dem Formel-1-Weltmeister nicht geheuer, einen Surfurlaub hat er deshalb lieber abgesagt. Eher unbesorgt wirkt der Titelverteidiger beim Saisonstart in Melbourne indes vor der Neuauflage des WM-Duells mit Sebastian Vettel. Ziemlich gelassen schiebt der fünfmalige Champion seinem Ferrari-Dauerrivalen erstmal die Favoritenrolle zu. „Wenn wir sagen, wir haben noch Arbeit vor uns, dann meinen wir das ernst“, sagt der Mercedes-Pilot, bevor am Sonntag (6.10 Uhr MEZ/RTL und Sky) im Albert Park die nächste Titelhatz beginnt.

Der starke Auftritt der Scuderia bei den Testfahrten bekümmert Hamilton kaum. „Die Saison ist lang. Es ist mir nicht wichtig, ihr früh meinen Stempel aufzudrücken“, versichert der 34-Jährige. In den beiden Vorjahren gewann Vettel stets den Auftakt in Melbourne, am Ende war jeweils Hamilton wieder Weltmeister. Und so verkneift sich auch der Deutsche vorerst markige Kampfansagen. „Zu diesem Zeitpunkt sind wir alle Jäger und alle Gejagte. Es ist so ein langer Weg“, philosophiert der Hesse.

Toto Wolff: „Er kann der größte Rennfahrer aller Zeiten werden, das weiß er“

21 Rennen, 259 Tage, fünf Kontinente - so weit ist das WM-Ziel für die beiden prägenden Piloten dieses Jahrzehnts entfernt. Während Vettel im fünften Ferrari-Jahr die Tifosi endlich mit dem ersten Titel beschenken will, sind für Hamilton mehr denn je die Rekordbücher die Messgröße. Die sieben WM-Triumphe und 91 Grand-Prix-Siege von Michael Schumacher scheinen für den Silberpfeil-Star durchaus erreichbar.

Im Vorfeld des Saisonstarts scheint Hamilton bisweilen wie auf der Flucht vom Alltagstrott zu sein, immer auf der Suche nach dem Kick. Genau diesen rastlosen Antrieb hält Mercedes-Teamchef Toto Wolff für eines der Erfolgsrezepte seines Chefpiloten. „Er schafft es, sich immer wieder neu zu erfinden, sich neu zu motivieren. Es ist schon eine bemerkenswerte Fähigkeit, die er da besitzt. Er kann der größte Rennfahrer aller Zeiten werden, das weiß er“, sagte der Österreicher im Interview von „Stuttgarter Zeitung“ und „Stuttgarter Nachrichten“.

Druck im eigenen Team. Sebastian Vettel muss sich gegen Ferrari-Neuzugang Charles Leclerc durchsetzen.
Druck im eigenen Team. Sebastian Vettel muss sich gegen Ferrari-Neuzugang Charles Leclerc durchsetzen.

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In diesem Wissen erhält Hamilton von Wolff auch reichlich Freiheiten. Aufgewachsen in einfachen Verhältnissen im mittelenglischen Stevenage, als Rennfahrer gedrillt im gestrengen McLaren-Team, kann sich Hamilton nun auch abseits des Asphalts fast nach Belieben austoben. Lange Disco-Nächte mit Models und Fußballstar Neymar inklusive.

Vettel muss sich gegen Leclerc behaupten

Hamilton weiß die Rückendeckung des Teams zu schätzen. Gerade jetzt im Wissen um die gewachsene Stärke von Ferrari. „Toto hat nach den Testfahrten die Truppe noch einmal eingeschworen. Das gibt wirklich Schub“, beteuert Hamilton. An seinem Status im silbernen Lager gibt es ohnehin keinen Zweifel. Elf Rennen gewann Hamilton im Vorjahr, Teamkollege Valtteri Bottas keins. Der Finne ist und bleibt die Nummer zwei, auch wenn alle das bestreiten.

Bei Ferrari wird Vettel zunächst Neuzugang Charles Leclerc (21) in die Schranken weisen müssen. Zwar werde der Deutsche in engen Situationen den Vorzug erhalten, betonte Teamchef Mattia Binotto. Der Monegasse Leclerc indes ließ wissen, er müsse Vettel eben einfach davonfahren, dann stelle sich die Frage erst gar nicht. (dpa)

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