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Hamilton

© dpa

Formel 1: Heidfeld wieder von Kubica abgehängt

Der WM-Führende Lewis Hamilton war im zweiten Training zum Großen Preis von Kanada Schnellster. Nick Heidfeld wurde zwar bester Deutscher, doch das teaminterne Duell gegen Robert Kubica verlor er erneut.

Das Duell Rot gegen Silber hat sich auch beim ersten Kräftemessen vor dem Großen Preis von Kanada fortgesetzt. Während Ferrari-Pilot Felipe Massa am Freitag zum Auftakt des Formel-1-Wochenende in Montreal das erste Training dominierte, war im zweiten Durchgang der WM-Führende Lewis Hamilton im McLaren-Mercedes der schnellste Mann. Ein Jahr nach seinem Horror-Crash auf dem Circuit Gilles Villeneuve glänzte BMW-Sauber-Pilot Robert Kubica mit zwei zweiten Plätzen. Für Nick Heidfeld brachten indes die ersten beiden Übungseinheiten die ersten Lichtblicke auf seinem Weg aus dem Tief.

Der 31-Jährige erreichte die Ränge vier und sechs und lag zumindest in der ersten der beiden zur Abstimmung der Autos dienenden Session sogar vor Weltmeister Kimi Räikkönen im Ferrari und Hamilton. Der Vormittags-Schnellste Massa (1:17,553 Minuten) musste im zweiten 90-Minuten-Durchgang seine Jagd nach guten Zeiten abrupt wegen eines technischen Defekts beenden. Am Nachmittag erzielte Hamilton in 1:15,752 Minuten das klar beste Ergebnis des Tages auf dem 4,361 Kilometer langen Kurs. Hinter dem Dritten Räikkönen platzierte sich Hamiltons Teamkollege Heikki Kovalainen an vierter Stelle.

Durchwachsenes Ergebnis für die Deutschen

Für die anderen deutschen Fahrer lief es in den beiden Trainings unterschiedlich. Bei wechselhaftem Wetter wurde Nico Rosberg im Williams Elfter und Achter, Sebastian Vettel im Toro Rosso Zwölfter und Neunter. Nach dem 13. Platz im ersten endete für Timo Glock im Toyota das zweite Training mit einem Plattfuß und Rang 15. Adrian Sutil, der große Pechvogel beim Großen Preis von Monaco vor zwei Wochen, musste sich im Force India mit den Plätzen 16 und 18 zufriedengeben. Er hofft beim Rennen am Sonntag (19 Uhr MESZ/RTL und Premiere) auf der Ile Notre Dame auf Regen: "Da haben wir bessere Chancen."

Unabhängig vom Wetter soll Montreal für Heidfeld die Wende einleiten. Mit einer gründlichen Analyse will der Vorjahres-Zweite aus der Krise. Auf der Suche nach der verlorenen Zeit setzte er sich mit den Ingenieuren zusammen. Sein Problem: die Reifen an seinem Wagen kommen nicht schnell genug auf Betriebstemperatur. Schwerpunkt der Lösungsarbeit liegt auf dem Setup. Mit seinen Zeiten von 1:18,135 Minuten und 1:16,589 Minuten bewies Heidfeld, dass er offenbar mit seinen Technik-Köpfen auf dem richtigen Weg ist.

Sein Teamkollege Kubica war in beiden Durchgängen deutlich schneller. Im zweiten freien Training war es ein halbe Sekunde. Der 23-Jährige, der in der bisherigen Saison Heidfeld klar in den Schatten stellte, fuhr erstmals seit seinem fürchterlichen Unfall 2007 wieder auf der Strecke am St.-Lorenz-Strom und zeigte sich unbeeindruckt. "Es gibt nichts aufzuarbeiten, was letztes Jahr geschah", hatte er schon vor der ersten Übungseinheit gesagt. Den Unfallort hatte er nicht extra inspiziert. Die Streckenbetreiber entschärften die Stelle.

Ferrari will zurückschlagen

Während Heidfeld den Anschluss an die Spitze wiederfinden will, mischt Kubica munter im Titelkampf mit. Mit sechs Punkten Rückstand hinter Vorjahres-Sieger Hamilton (38 Zähler) rangiert er an vierter Stelle. Vor ihm sind noch Räikkönen (35) und Massa (34). Heidfeld (20) ist als Fünfter noch immer bester Deutscher, weist jedoch schon einen gehörigen Rückstand auf.

Ferrari will nach der Niederlage in Monaco nun in Montreal zurückschlagen. Doch ausgerechnet in dieser Situation heizte Räikkönen mit mehrdeutigen Aussagen die Spekulationen über seine Zukunft an und beschert der Scuderia möglicherweise eine Endlos-Diskussion. "Ich habe noch keine Entscheidung getroffen, ob ich bleibe oder gehe", sagte der 28-Jährige, der noch einen Vertrag bis 2009 hat. Immer wieder wird der zweimalige Weltmeister Fernando Alonso (Renault) aus Spanien als möglicher Nachfolger für Räikkönen ab 2010 genannt. Auch Saisonaufsteiger Kubica steht an der Gerüchtebörse ebenfalls hoch im Kurs. (ae/dpa)

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