zum Hauptinhalt

Formel 1: Massa vermasselt Alonso Heim-Grand-Prix

Ferrari-Pilot Felipe Massa hat Weltmeister Fernando Alonso beim Auftritt in seiner Heimat die Show gestohlen. Mit seinem zweiten Platz übernahm Lewis Hamilton die Führung in der Gesamtwertung.

Barcelona - Ferrari-Ratgeber Michael Schumacher hat seinem sportlichen Ziehsohn Felipe Massa beim ersten Grand-Prix-Besuch als Renn-Rentner Glück gebracht. Unter den Augen des siebenmaligen Formel-1-Weltmeisters gewann der Brasilianer überlegen den Großen Preis von Spanien und fügte damit Lokalmatador Fernando Alonso eine schmerzliche Heimniederlage bei. "Wunderkind" Lewis Hamilton holte beim Europa-Auftakt am Sonntag nach vier Wochen Pause als Zweiter seinen vierten Podestplatz in Serie. Damit übernahm der 21 Jahre alte britische McLaren-Mercedes-Mann erstmals die Führung in der Gesamtwertung. Teamkollege Alonso belegte beim vierten Saisonrennen den dritten Rang.

Vor der Rekordkulisse von 140.700 Zuschauern im Circuit de Catalunya bei Barcelona verdarb Massa Alonso die erhoffte "gran fiesta". Der Ferrari-Vertreter nutzte seine dritte Pole-Position in Serie zum zweiten Sieg hintereinander. Massa gewann nach 302,449 Kilometern in 1:31:36,230 Stunden vor Hamilton.

Aus für Heidfeld und Schumacher

Nick Heidfeld und Ralf Schumacher erlebten einen rabenschwarzen Rennsonntag. Beide kamen wegen technischer Defekte nicht ins Ziel. Williams-Pilot Nico Rosberg holte als Sechster als einziger Deutscher WM-Punkte. Adrian Sutil wurde im Spyker 13.

Kimi Räikkönen musste einen herben Rückschlag im Titelrennen hinnehmen. Der Finne verlor in der 10. von 65 Runden wegen eines technischen Defektes gewaltig an Tempo. Helfer schoben den Ferrari in die Box. Durch den ersten "Nuller" in dieser Saison fiel Räikkönen in der Gesamtwertung mit weiterhin 22 Punkten auf den vierten Platz zurück. Neuer alleiniger WM-Spitzenreiter ist nun Hamilton (30 Punkte) vor Alonso (28) und Massa (27). Heidfeld (15) bleibt Gesamtfünfter.

Missglückte Attacke von Alonso

Alonso kostete eine wilde Attacke gegen Massa nach dem Start seinen zweiten Platz. Der Spanier musste nach der ersten Kurve ins Kiesbett ausweichen, um einen Crash zu verhindern. Er fiel dadurch zunächst auf Rang vier zurück. Für Massa war so der Weg an der Spitze vorerst frei. Auch nach dem mit Alonso zeitgleich absolvierten ersten Boxenstopp in der 19. Runde blieb der Brasilianer vor dem Lokalmatadoren und konnte seinen Vorsprung sogar ausbauen. Nachdem Hamilton vier Umläufe später als letzter des Spitzentrios getankt hatte, lag Massa über zehn Sekunden vor dem jungen Briten.

Ein Patzer beim Reifen-Montieren kostete Heidfeld die Chance auf eine erneute Top-Platzierung. Noch ehe eine Sicherungsmutter am rechten Vorderrad richtig festgezurrt war, brauste der 30 Jahre alte BMW-Sauber-Pilot los, schleppte sich danach eine Runde im Schneckentempo um die Strecke und ließ in der folgenden Runde das Missgeschick beheben. Dadurch fiel der zwischenzeitlich sogar führende Heidfeld auf Rang 14 zurück. Das endgültige Aus folgte in der 48. Runde, als der Mönchengladbacher in der Garage parken musste. "Die Chance auf einen Podestplatz wäre da gewesen", trauerte Heidfeld über seinen ersten Ausfall seit zehn Monaten. "Es war wohl ein Getriebeproblem."

Ralf Schumacher kollidiert mit Alexander Wurz

Für den vom 17. Platz gestarteten Ralf Schumacher war das Rennen praktisch schon in der ersten Runde gelaufen. Der Toyota-Pilot musste nach einer unverschuldeten Kollision mit Williams-Konkurrent Alexander Wurz (Österreich) in die Box, um seinen Wagen reparieren zu lassen und fiel damit ans Ende des Feldes zurück. Wegen eines technischen Defektes musste der 31 Jahre Deutsche ein Drittel vor Rennschluss seinen Wagen abstellen. "Wir wissen die Ausfallursache noch nicht genau. Es war das Radlager oder so etwas", sagte Schumacher. Nach dem Start habe in der Kurve 10 "ein bisschen Chaos" geherrscht.

Michael Schumacher war am Samstagabend mit Massa, Räikkönen, Teamchef Jean Todt und anderen Mitgliedern der Ferrari-Führungscrew essen gegangen. Offensichtlich hatten die Roten dabei ihren sportlichen Heißhunger noch nicht gestillt. (tso/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false