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Schumacher

© dpa

Formel 1: Michael Schumacher sagt Comeback ab

Die Schmerzen im Nacken sind zu stark: Der siebenmalige Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher gibt dem Rat der Ärzte nach und wird Felipe Massa nun doch nicht im Ferrari-Cockpit vertreten.

Das Formel-1-Comeback von Michael Schumacher ist geplatzt. Auf seiner Homepage teilte der 40-Jährige mit, dass er für den verletzten Ferrari-Piloten Felipe Massa nicht wie ursprünglich geplant bis zum Ende der Saison einspringen kann. Grund seien die Folgen einer Nackenverletzung, die er sich bei einem Motorrad-Unfall im Februar zugezogen hatte.

"Ich habe gestern Abend Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo und Teamchef Stefano Domenicali darüber informieren müssen", heißt es in der Erklärung des Rekord-Weltmeisters. "Ich habe absolut alles versucht, dieses Comeback auf Zeit möglich zu machen, aber zu meinem größten Bedauern klappt es nicht."

Der Kerpener zeigte sich "zutiefst enttäuscht". Ihm tue es "wahnsinnig leid für die Jungs bei Ferrari und alle die Fans, die mir die Daumen gedrückt haben", schreibt er weiter. "Jetzt bleibt mir nur, dem gesamten Team die Daumen für die nächsten Rennen zu drücken."

Bei dem schweren Motorrad-Unfall Anfang des Jahres habe er sich Brüche im Bereich Kopf und Hals zugezogen – die Verletzungen seien leider noch immer zu schwer. "Daher kann mein Nacken den extremen Belastungen der Formel 1 nicht standhalten." Dies habe sich im Verlauf der Untersuchungen der vergangenen beiden Wochen und auch bei der "eindringlichen" Abschluss-Untersuchung am Montagnachmittag "deutlich" gezeigt. "Die Schmerzen im Nacken haben wir leider nicht in den Griff bekommen – auch wenn wir alles versucht haben, was medizinisch und therapeutisch machbar ist."

Schumacher hatte seine Karriere im Oktober 2006 nach sieben WM-Titeln, 91 Grand-Prix-Siegen und 250 Rennen beendet. Lange hatte der Wahl-Schweizer ein Comeback immer wieder ausgeschlossen, dann aber schließlich doch seine Rückkehr an die Spitze des Motorsports verkündet – vorausgesetzt, die Ärzte lassen ihn.

Seit dieser Ankündigung bereitete sich der für viele immer noch beste Fahrer der Formel 1 auf sein vermeintlich erstes Rennen am 23. August in Valencia vor. Auf dem Programm stand vor allem ein umfangreiches Fitness-Programm. Zudem absolvierte er ein zweitägiges Kart-Training in Lonato und schuftete mit zwei Betreuern im privaten Fitness-Studio in seiner Schweizer Wahlheimat Gland – alles unter medizinischer Aufsicht.

Mit einem entscheidenden Manko musste der Perfektionist allerdings leben: Wegen des Testverbots konnte er keine einzige Runde mit dem aktuellen Ferrari-Rennwagen drehen. Die Rivalen Williams, Red Bull und Toro Rosso verweigerten ihm darüber hinaus eine Ausnahmegenehmigung für Testrunden in einem aktuellen Modell. Für Proberunden musste sich der siebenmalige Champion daher mit einem gebrauchten Rennwagen aus dem Jahr 2007 begnügen.

Anstelle des Deutschen wird nun der italienische Ferrari-Testpilot Luca Badoer in den verbleibenden Formel-1-Rennen für die Scuderia an den Start gehen. Der Rennstall zeigte sich über diesen Wechsel "sehr unglücklich". Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo dankte Schumacher für seine "starke Bindung zum Team", die er unter diesen Umständen demonstriert habe. "Seine Rückkehr wäre zweifellos gut für die Formel 1 gewesen, und ich bin sicher, er hätte wieder um Siege kämpfen können."

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, Reuters

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