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Kimi Räikkönen (rechts) mit seinem neuen Ferrari-Kollegen Fernando Alonso.

© dpa

Formel-1: Räikkönen-Wechsel zu Ferrari perfekt

Der Wechsel von Kimi Räikkönen zu Ferrari ist endgültig perfekt. Das italienische Formel-1-Team bestätigte am Mittwoch den Vertragsabschluss mit dem Finnen, der bereits von 2007 bis 2009 für die Scuderia gefahren war.

Der 33-Jährige werde in den kommenden zwei Jahren an der Seite des Spaniers Fernando Alonso für den Rennstall an den Start gehen, teilte Ferrari mit. Räikkönen ersetzt den Brasilianer Felipe Massa, der sein Cockpit nach acht Jahren räumen muss. Seit dem Vorjahr fährt Räikkönen für das Lotus-Team.

Wegen angeblich noch ausstehender Prämienzahlungen in Millionenhöhe soll Räikkönen zuletzt bei Lotus unzufrieden gewesen sein. Schon von 2007 bis 2009 stand er als Nachfolger von Rekordchampion Michael Schumacher in Diensten von Ferrari und wurde dort gleich in seinem ersten Jahr Weltmeister. Seitdem warten die Italiener auf den nächsten Fahrer-Titel.

Zwei Jahre nach seinem WM-Coup musste Räikkönen jedoch gegen Zahlung einer Abfindung in Millionenhöhe sein Cockpit räumen, weil die Scuderia den Spanier Alonso verpflichten wollte. Massa durfte damals bleiben, fuhr nach seinem Unfall 2009 aber nie wieder ganz vorn mit. Daher soll Ferrari sich nun für Räikkönen entschieden haben, um Alonso einen stärkeren Herausforderer an die Seite zu stellen und zugleich einen zweiten zuverlässigen Punktelieferanten für die wichtige Konstrukteurswertung zu haben. „Ferrari hat Kimi gewählt, weil es sich nicht auf Alonso verlässt“, urteilte der „Corriere della Sera“ am Dienstag.

Räikkönen hatte in Monza signalisiert, dass für ihn die unsanfte Trennung von vor vier Jahren abgehakt ist. „Die Vergangenheit ist für mich abgeschlossen“, versicherte Räikkönen. Auch Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo, der einst Räikkönens schweigsame Art als Grund für die Abschiebung nannte, soll inzwischen eine erneute Verpflichtung befürworten.

Alonso signalisierte via Twitter seine Zustimmung für einen Personalwechsel. „Welche Entscheidung das Team auch immer trifft, wird gut für mich sein. Wir werden weiter hart arbeiten, um die bestmöglichen Ergebnisse für Ferrari zu holen“, schrieb der zweimalige Weltmeister.

Räikkönen freut sich auf das Kräftemessen mit seinem künftigen Formel-1-Teamkollegen Fernando Alonso bei Ferrari. „Ich kann es nicht erwarten, mit Fernando zu arbeiten und dem Team den Erfolg zu verschaffen, den es verdient. Er ist ein außergewöhnlicher Fahrer“, sagte der Finne nach der Verkündung seines Wechsels.

Red-Bull-Teamchef Christian Horner reagierte überrascht. „Es ist ungewöhnlich für Ferrari. Weil die historisch eigentlich eine klare Struktur haben. Eine Nummer eins und eine klare Zwei“, sagte Sebastian Vettels Teamchef im Sender Servus TV. „Dann hätten sie aber zwei Nummer-Eins-Fahrer. Das kann schwierig werden. Das wird eine Herausforderung werden, aber es wird auch spannend werden, wie Kimi mit Alonso klarkommt.“

Räikkönens Platz bei Lotus könnte der Rheinländer Nico Hülkenberg übernehmen. Der Emmericher will das finanziell angeschlagene Sauber-Team wohl verlassen. In Monza betrieb er mit seiner starken Fahrt auf Platz fünf beste Eigenwerbung. (dpa)

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