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Formel 1: Schumacher jubelt über Pole

Durch eine Fabelrunde ist Michael Schumacher auf dem Hungaroring mit neuen Reifen erstmals in dieser Saison förmlich auf die Pole-Position geflogen und hat dabei die favorisierten Konkurrenten deklassiert.

Budapest (30.07.2005, 16:27 Uhr) - «Es ist ein schönes Gefühl, nach so langer Zeit fast eine Sekunde schneller zu sein als der Rest», jubelte der siebenmalige Formel-1-Weltmeister nach seiner Bestzeit am Samstag im Qualifikationstraining zum Großen Preis von Ungarn. «Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir im Rennen ein ernstes Wörtchen mitreden können.»

Knapp acht Monate bzw. 14 Grand Prix lang musste Schumacher warten, ehe er bei Bullenhitze in Budapest wieder Schnellster vor McLaren-Mercedes Mann Juan Pablo Montoya war. Letztmals konnte er am 10. Oktober 2004 in Suzuka als Erster losgefahren. Mit nunmehr 64 Pole-Positionen fehlt ihm nur noch eine, um mit dem vor elf Jahren tödlich verunglückten Rekordhalter Ayrton Senna (65) gleichzuziehen. «Dieses tolle Ergebnis gibt uns Motivation, nachdem wir so viel erlitten haben», kommentierte der Ferrari-Star aus Kerpen seine herausragende Zeit von 1:19,882 Minuten auf dem 4,381 Kilometer langen Berg-und-Tal-Kurs.

Technik-Direktor Ross Brawn strahlte: «Ich bin entzückt. Das war kein leichtes Jahr für uns. Der neue Reifen zeigt Ergebnisse. Natürlich kann Michael um den Sieg mitfahren.» Schumacher strich die gute Arbeit des zuletzt viel gescholtenen japanischen Reifenpartners heraus: «Bridgestone hatte eine schmerzvolle Zeit und sich hier rehabilitiert.» Um volle 0,897 Sekunden distanzierte er Montoya, was auf wesentlich weniger Benzin an Bord und damit einen Boxenstopp mehr hindeutet. «Ich hoffe wir haben die richtige Strategie», sagte der 36 Jahre alte Rheinländer.

Titelfavorit Fernando Alonso kostete ein Fahrfehler auf den letzten Metern den möglichen Platz neben Schumacher. Der Renault-Pilot startet am Sonntag (Start: 14.00 Uhr/RTL und Premiere) als Sechster und damit direkt hinter dem viertplatzierten Kimi Räikkönen im zweiten Silberpfeil. Für den Finnen und Schumacher hat sich dadurch die Chance verbessert, im eigentlich aussichtslosen WM-Rennen auf den enteilten Spanier wenigstens etwas Boden gutmachen zu können. Vor dem 13. Saisonlauf führt Alonso (87 Punkte) in der Fahrerwertung souverän mit 36 Punkten Vorsprung vor Räikkönen (51) und Schumacher (47). «Wir haben mit unseren Autos in den Startreihen eins und zwei eine gute Ausgangsposition», sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug.

Ralf Schumacher (Kerpen) unterstrich als Fünfter den Aufwärtstrend bei Toyota. Allerdings verlor er auch das 13. Qualifikationsduell gegen seinen drittplatzierten italienischen Teamkollegen Jarno Trulli. Nick Heidfeld war mit seinem zwölften Rang zufrieden. «Die Runde war in Ordnung. Wir wollen in die Punkte fahren», sagte der BMW-Williams-Pilot aus Mönchengladbach. «Das Qualifying hat die erwarteten Positionen gebracht», erklärte BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen. «Ich hoffe, dass zumindest Nick in die Punkte kommt.» (Von Elmar Dreher, dpa)

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