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Sebastian Vettel fuhr in Bahrain seinen zweiten Saisonsieg ein.

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Update

Formel 1: Vettel gewinnt Grand Prix von Bahrain

Sebastian Vettel zeigte sich beim Großen Preis von Bahrain unbeeindruckt von dem Stallkrieg bei Red Bull und fuhr souverän seinen zweiten Saisonsieg ein. Teamkollege Mark Webber hingegen schien die Affäre weit mehr zu belasten.

Was war im Vorfeld des Bahrain-Grand-Prix nicht spekuliert worden, wie der Stallkrieg bei Red Bull Sebastian Vettel schaden könnte, dass er in der Formel 1 keine Freunde mehr habe, dass sich alle gegen ihn verbünden: Auf der Strecke gab der dreimalige Weltmeister dann die passende Antwort: Er beherrschte den Grand Prix in souveränster Manier, fuhr einen nie gefährdeten Sieg heraus und ärgerte auch noch den Red Bull-Kommandostand wieder ein bisschen, als er in der drittletzten Runde noch  eine schnellste Rennrunde auf den Asphalt knallte – einfach nur so, um zu zeigen, was er drauf hatte – obwohl sein Renningenieur noch versucht hatte, ihn daran zu hindern. Wobei er nach Siegerehrung und Pressekonferenz noch gar nicht sicher war, dass es funktioniert hatte. Darauf angesprochen, grinste er jedenfalls nur verschmitzt: „Okay, es hat also geklappt! Super!“ 

Ansonsten sei es wichtig gewesen, schon am Start relativ schnell nach vorn zu kommen: „Erst ist mir Fernando ja vorgefahren, als ich da mit Nico Rosberg gekämpft hatte“ - der Mercedes-Pilot war in der Startphase schon recht aggressiv zu Werke gegangen. „Aber ich konnte mir dann ein bisschen KERS aufsparen und Alonso dann doch gleich wieder kriegen, und zwei Runden später auch Rosberg. Danach konnte ich frei fahren, das ist wichtig, dadurch kann man sich das Rennen und die Reifen auch viel besser einteilen.“

Wobei der Heppenheimer einen Speed vorlegte, der nicht nur Red Bull-Motorsportkoordinator Dr. Helmut Marko staunen ließ: „Das war eine unglaubliche Vorstellung, die Sebastian da heute geboten hat, er war so schnell, hatte alles im Griff.“ Im Gegensatz zu seinem Teamkollegen Mark Webber, dessen Nerven anscheinend unter dem Stallkrieg  bei Red Bull eher gelitten hatten: Nicht nur, dass der Australier deutlich langsamer war und mit höherem Reifenverschleiß zu kämpfen hatte, er leistete sich nach seinem letzten Boxenstopp auch noch eine völlig unnötige Kollision mit Nico Rosberg, für die er zu den Sportkommissaren zitiert wurde – eine Strafe drohte.  „Sebastian ist aus dem Wochenende sicher nicht geschwächt heraus gekommen“, kommentierte RTL-Experte Christian Danner leicht ironisch – den strahlenden Mienen von Vettel und einigen anderen im Red Bull-Team war anzumerken, dass das Ergebnis schon eine ziemliche Genugtuung bedeutete.

Nachdem Hauptrivale Fernando Alonso durch ein DRS-Problem am Ferrari und einen zusätzlichen Boxenstopp weit zurückfiel, waren es die beiden Lotus-Piloten Kimi Räikkönen und Romain Grosjean, die Vettel auf dem Siegerpodest Gesellschaft leisteten – womit das Podium genau identisch war mit dem von 2012 in Bahrain – auch nicht so häufig in der Formel 1.

Mercedes erlebte dagegen nach den guten Ergebnissen der letzten Rennen einen Rückschlag: Zwar hatte sich Nico Rosberg am Samstag noch die Pole-Position gesichert, doch Sportchef Toto Wolff war da schon skeptisch gewesen: „Andere haben ihr Auto sicher mehr in Richtung auf das Rennen abgestimmt, es wird für uns garantiert schwer, da vorne zu bleiben.“ Seine düstere Prognose sollte sich bestätigen: Rosbergs Silberpfeil fraß die Reifen förmlich auf, der gebürtige Wiesbadener musste vier Boxenstopps einlegen und wurde so nur Neunter – noch vier Plätze hinter seinem Teamkollegen Lewis Hamilton, der aber laut Aussage von Niki Lauda keine andere Abstimmung gewählt hatte. „Das Set-up war praktisch gleich, wenn, dann sogar eher bei Lewis einen Tick aggressiver. Hamilton ist einfach besser damit zurecht gekommen, hat mehr aus den Möglichkeiten gemacht.“

Von den beiden anderen Deutschen hatte vor allem Adrian Sutil Pech – eine Feindberührung mit Felipe Massas Ferrari in der Startrunde bedeutete einen Reifenschaden, einen langen, langsamen Weg zurück an die Box und den Verlust fast einer Runde. So konnte er trotz guter Rundenzeiten in der Folge nicht mehr mehr als den 13. Platz herausholen, Und das in einem Rennen, in dem sein Force-India-Team ausgesprochen in der Lage war, wirklich aufzutrumpfen, wie Teamkollege Paul di Resta bewies, der bis fünf Runden vor Schluss sogar auf einem Podestplatz lag, ehe er sich doch noch Romain Grosjean geschlagen geben musste.

Nico Hülkenberg kämpfte mit dem Sauber auf verlorenem Posten: „Wir wussten ja von Anfang an, dass uns diese Strecke hier nicht so richtig liegen würde. Leider hat sich das bestätigt, wir waren einfach nicht schnell genug, um ernsthaft um Punkte mitfahren zu können“, musste Hülkenberg zugeben, der am Ende auf Platz 12  landete.

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