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Formel-1-Zukunft: Rennautos ohne Reifen

Wenn eine Formel-1-Saison zu Ende gegangen ist, richtet sich der Blick automatisch auf die nächste Saison. Bridgestone steigt 2011 aus der Formel 1 aus – auch sonst gibt es viele offene Zukunftsfragen.

Nur einen Tag nach dem spektakulären Finale in Abu Dhabi musste sich die Formel 1 bereits mit dem Jahr 2011 beschäftigen. Dann benötigt die Rennserie einen neuen Reifenhersteller. Der bisherige, Bridgestone, erklärte am Montag seinen Ausstieg. Nach den Herstellern Honda vor einem Jahr und BMW nach der am Sonntag beendeten Saison ist Bridgestone der dritte Großkonzern, der sich aus der Formel 1 zurückzieht. Seit 1997 beliefert Bridgestone die Serie mit Reifen, seit 2008 als offizieller Ausrüster. 2006 war schon Rivale Michelin ausgestiegen. Dass die Franzosen zurückkehren, ist fraglich.

Bridgestone hatte mehrfach auf die hohen Kosten für die Rolle als Reifenanbieter hingewiesen. Das Unternehmen hat angeblich einen Nettoverlust von fast 300 Millionen Euro für die erste Hälfte von 2010 gemeldet. Motorsportdirektor Hiroshi Yasukawa betonte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass Bridgestone ungeachtet des angekündigten Rückzugs mit vollem Engagement die Saison 2010 bestreiten wird. Wegen des Tankverbots wird den Reifen eine noch bedeutendere Rolle zukommen.

Nach dem Jahr der Außenseiter Brawn GP und Red Bull rechnen die meisten Experten damit, dass in der kommenden Saison wieder mit den altbekannten Größen McLaren und Ferrari zu rechnen sein wird. Vor allem McLaren-Mercedes bewies mit der Aufholjagd 2009 seine enormen Ressourcen. Viele in diesem Jahr gewonnene Erkenntnisse werden in das neue Auto einfließen, weil die Reglement-Änderungen nicht so krass ausfallen wie zwischen 2008 und 2009. Bei Ferrari erhofft man sich von der Ankunft des Doppelweltmeisters Fernando Alonso einen großen Schub. Neben den zwei Großen dürften aber auch Brawn und Red Bull weiter um den Titel mitfahren.

Ein entscheidender Faktor wird sein, wie die Teams und Fahrer mit dem Nachtankverbot umgehen, der entscheidenden Änderung im Reglement. Es gilt, am Anfang mit 150 Kilogramm Sprit im Tank äußerst sorgsam mit Reifen und Bremsen umzugehen, später dann den Fahrstil auf ein wesentlich leichteres Auto umzustellen. Die Techniker müssen ein Auto bauen, das auf die Gewichtsveränderung möglichst wenig reagiert.

Bis zum Saisonstart im März 2010 gibt es freilich noch einige offene Baustellen. Bis die vorzeitige Auflösung des Partnerschaftsvertrags zwischen McLaren und Mercedes endgültig geklärt ist, könnten noch mindestens zwei Wochen vergehen. Vorher wird es wohl weder bei McLaren noch bei Brawn, wo Mercedes einsteigen will, irgendwelche Bekanntgaben geben, auch nicht über mögliche Fahrer. Die Paarung bei Brawn wird wohl Button/Rosberg heißen, bei McLaren steigen die Chancen für Nick Heidfeld, wenn man sich mit Kimi Räikkönen finanziell nicht einigen kann.

Und dann ist da noch bei einigen Teams das Problem, ob man sie 2010 sehen wird. Geht Toyota, wären wenigstens das Problem des BMW-Nachfolgers Sauber gelöst, der dann den Startplatz sicher hätte.

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