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Trainer Stefan Ruthenbeck bei der Karnevalssitzung des 1. FC Köln.

© dpa

Fragen an den 20. Bundesliga-Spieltag: Ist denn heut' schon Karneval?

Ein Trainer mit Goldkettchen, Alt und Jung im direkten Duell und ein Spieler, der einfach nie das Tor trifft. Unsere Fragen zum Bundesliga-Wochenende.

Von Benjamin Apitius

Wer ist so Achtziger?

Der neue Kölner Trainer Stefan Ruthenbeck bestritt seine ersten vier Bundesligaspiele an der Außenlinie im lockeren Trainingsanzug. Anscheinend eines seiner Lieblingskleidungsstücke. Bei der Karnevalssitzung des 1. FC Köln am vergangenen Mittwoch griff Ruthenbeck daher etwas tiefer in den Schrank und kramte ein pastellfarbenes Modell hervor. Mit getönter Fliegerbrille auf der Nase, dickem Goldkettchen um den Hals und schwarz-rosa Gürteltasche um die Hüften präsentierte der 45-Jährige das Jahrzehnt seiner Jugend. Den Spielern – Zwerge, Wassergötter, Videoschiedsrichter – untersagte er für diesen Abend dann jedes Glas Kölsch. Nach zuletzt drei Siegen in Folge will Ruthenbeck am Samstag unbedingt den vierten gegen Augsburg folgen lassen. Eine solche Serie gelang dem FC zuletzt 2000 unter Trainer Ewald Lienen. Der trug an Spieltagen mit Vorliebe Anzug und Schlips. Voll retro.

Besser alt als jung?

Eher elegant tritt auch der derzeit älteste Bundesliga-Coach von den Bayern auf. Am Samstag trifft der 72 Jahre alte Jupp Heynckes mit Julian Nagelsmann nun auf den jüngsten Kollegen. Zwar konnte der 30-Jährige mit Hoffenheim als einzige Mannschaft 2017 alle Spiele (zwei!) gegen die Münchner gewinnen. Da stand aber Heynckes auch noch nicht wieder in der Verantwortung. Als der Trainer im Oktober auf den glücklosen Ancelotti folgte, lagen Bayern und Hoffenheim mit jeweils 14 Punkten noch auf den Plätzen zwei und drei. Seitdem holte der Rekordmeister satte 33 Zähler – Hoffenheim nur 13.

Wer kann die Bayern noch stoppen?

Es wäre wohl am ehesten die Kombination aus Mönchengladbach (20 Punkte zuhause) und Frankfurt (21 Punkte auswärts). Umgekehrt könnte dieser Zusammenschluss aus Borussia (elf Punkte auswärts) und Eintracht (neun Punkte zuhause) aber gleichfalls auch als Abstiegsanwärter gelten. So kämpft im Aufeinandertreffen am Freitag also jedes Team für sich zumindest um wichtige Punkte für eine nächste Saison im Europapokal. Das Augenmerk der Frankfurter sollte dabei auf der hinteren Reihe des Gegners liegen. Die ist nämlich of auch die vordere. Gladbacher Abwehrspieler sind die treffsichersten der Liga (acht Tore).

Wo steht nochmal das Tor?

Vielleicht sollte Dennis Diekmeier daher einen Wechsel an den Niederrhein anstreben. Der Verteidiger des HSV wartet vor seinem 200. Bundesliga-Spiel immer noch auf seinen ersten Treffer. Seine Mannschaft könnte derzeit jedes Tor ganz gut gebrauchen. Die Hamburger warten vor dem Spiel am Samstag in Leipzig mittlerweile am längsten auf einen Sieg. Die letzten vier Spiele gingen allesamt verloren – in der Rückrunde gelang noch kein eigener Treffer.

Wer weiß, wo es steht?

Die Leverkusener können sich über fehlende Tore nicht beklagen. Über eigene nicht, und über Treffer des Gegners auch nicht. In den Spielen mit Leverkusener Beteiligung fielen ligaweit die meisten Treffer (66). Würde Bayer auch am Sonntag gegen Mainz ein Tor gelingen, würde das Team von Heiko Herrlich einen neuen Vereinsrekord aufstellen: 25 Spiele in Folge mindestens ein Tor.

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