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Auch das noch: Martin Schmidt und der FC Augsburg stehen vor großen Aufgaben.

© Carmen Jaspersen/dpa

Fragen an den 25. Bundesliga-Spieltag: Oh Schreck, wir müssen zu den Bayern?!

Trainer mit Trickkisten, Trainer auf Entzug, Trainer im Sattel: Unsere Fragen an den nächsten Spieltag. Wie immer nicht ganz ernst gemeint.

Von Benjamin Apitius

Der 25. Spieltag in der Fußball-Bundesliga lässt den FC Augsburg erschaudern: ZU DEN BAYERN??? Der Klub ist redlich um Normalität bemüht – und greift vielleicht zu außergewöhnlichen Maßnahmen.

Wo ist alles gaaaanz normal?
Der FC Augsburg steht am Sonntag vor seinem Gastspiel beim FC Bayern (15.30 Uhr). Beim FC Bayern??? Aaahh!!! Dem Tabellenführer!!! Der Mannschaft, die ihre Gegner gerade nach Belieben vermöbelt!!! FCA-Trainer Martin Schmidt greift daher ganz tief in die psychologische Trickkiste, ALLES GANZ NORMAL, er will nicht gleich in Panik verfallen, nur WEIL DER FC BAYERN KOMMT!!!

„Wir trainieren mit ganz normalen Inhalten. Wir wollen möglichst viel Normalität wahren und möglichst wenig Hype um das Spiel machen. Es ist wichtig, im Training möglichst viele Übungen zu machen, die die Spieler kennen und die ihnen Vertrauen geben“, sagt Schmidt.

Ein wenig den Fokus darauf zu legen, dass der Deutsche Meister in dieser Saison schon 71 Tore (nur unter Guardiola waren es mal mehr) erzielt hat, könnte aber bestimmt nicht schaden. Vielleicht stellen die Augsburger ja noch einen Sonderantrag beim DFB, dass die Münchner beispielsweise in Dortmund-Trikots auflaufen müssen. Oder in den Farben von Union, Frankfurt, Leverkusen oder Gladbach. Ach nee, die einzigen Punkte gab es 2020 ja gegen Bremen und Freiburg.

Was machen die Fans?
Die greifen womöglich auch in die Trickkiste. Zumindest legt ihnen das „Der Postillon“ nahe, Satiremagazin seit 1845. Um Dietmar Hopp weiterhin zu verunglimpfen, sollten sie doch einfach auf Affenlaute umsteigen oder rassistische Schmähungen bemühen. Die zögen beim DFB ja zumindest nicht gleich einen Spielabbruch nach sich.

Wer ist auf Entzug?
Vor dem Start dieser Saison gab Bremens Trainer Florian Kohfeldt zusammen mit Sportchef Frank Baumann der „SZ“ ein viel beachtetes Doppelinterview. Werder galt ja zu diesem Zeitpunkt als unaufhaltsam auf dem Weg zurück zu alten Glanzzeiten. Die ersten Fragen galten Max Kruse, der Bremen gerade verlassen hatte. Wie sehr Kohfeldt den Torjäger vermisse? „Also körperliche Entzugserscheinungen konnte ich bisher noch nicht feststellen“, antwortete der Trainer, in Klammern dahinter ein „lacht“.

Fenerbahce statt Werder. Max Kruse (links) geht jetzt in der Türkei auf Torejagd.
Fenerbahce statt Werder. Max Kruse (links) geht jetzt in der Türkei auf Torejagd.

© AFP

Ob er das aber immer noch so sieht? Die einzigen beiden Werder-Treffer in den letzten acht Spielen waren Eigentore des Gegners. Wenn schlaflose Nächte noch immer nicht als klassische Entzugserscheinung gelten, dann dürfte Kohfeldt mittlerweile aber zumindest das Lachen vergangen sein. Unaufhaltsam erscheint in Bremen bei einer weiteren Niederlage am Samstag gegen Hertha (15.30 Uhr) wohl nur noch ein Trainerwechsel.

Wer klebt fester als fest?
Noch weniger Punkte als Werder hat derzeit nur Tabellenschlusslicht Paderborn. Und auch beim SC scheint der Trainer fest auf seinem Stuhl zu kleben. Steffen Baumgart und das Schicksal des Vereins scheinen aber gerade deshalb so fest verwoben, weil beide Parteien ganz genau wissen: Auch mit einem anderen Trainer würde der Aufsteiger die Klasse nicht halten können. Beim Spiel am Freitag gegen Köln (20 Uhr) versucht es die Mannschaft trotzdem wieder. Dafür steht Baumann. Genauso wie Kohfeldt. Ganz normal.

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