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Und in Zukunft, Herr Kahn? Gibt es kleinere Herausforderungen im Leben!

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Fragen an den 6. Bundesliga-Spieltag: Klar ist sicher

Wer ist besser: Fußballer oder Müllmänner? Unsere Antwort: Oliver Kahn. Hier die nicht ganz ernst gemeinten Fragen zum Spieltag.

Von Benjamin Apitius

Wer will keinen Druck, übt ihn aber aus?

Dieter Eilts spielte seine ganze Karriere lang für Werder Bremen. Der 54-Jährige wurde Meister in der Bundesliga, Pokalsieger, Europapokalsieger und 1996 mit der Nationalmannschaft Europameister. Viel mehr konnte man als Spieler seiner Generation kaum erreichen. Nach ein paar Trainerstationen übernahm Eilts zuletzt den Job an einer Grundschule. „Ich habe keine Lust mehr auf den permanenten Druck, dem man unterzogen wird“, hatte er zu Amtsantritt gesagt. Zu den Aufgaben des ehemaligen Abräumers (Kampfname „Eisendieter“) gehören heute die Pausenaufsicht und die Hausaufgabenbetreuung. „Wir basteln, lesen oder gehen in die Turnhalle“, erzählte er gerade erst dem „Kicker“ – und zu seinen Lieblingsfreizeitbeschäftigungen gehört anscheinend nun: selbst Druck ausüben. In einer Kolumne für den „Weser Kurier“ machte sich Eilts vor dem Samstagabendspiel gegen Dortmund (18.30 Uhr) das Verletzungspech der Bremer zum Thema. Aber „nur allein mit Pech kann man diese Serie an Verletzungen sicherlich nicht erklären“, schreibt Eilts: Man müsse da an kleinen Stellschrauben drehen, etwa mit einer Veränderung der Trainingsabläufe. Das ist wahrscheinlich genau der Tipp, auf den Werder-Trainer Florian Kohfeldt gewartet hatte.

Wer ist nicht normal?

Titel hat auch Sandro Wagner errungen, wenn auch mit Dauersieger FC Bayern und in weniger entscheidender Rolle als ein Dieter Eilts bei Bremen. Zu allen möglichen Dingen wird aber auch der 31 Jahre alte und derzeit in China beschäftigte Fußballer befragt, zum Beispiel von „t-online.de“ – wahrscheinlich aus dem Grund, den Wagner selbst anbringt: „Ich bin nicht normal.“ So erfährt man von ihm also, dass sein Wohnzimmer frei von Fußballdevotionalien sei: „Müllmänner haben schließlich auch keine besonders gut geleerte Tonne dort rumstehen.“ Aber vielleicht einen Sandro-Wagner-Pappaufsteller, den sie am Straßenrand fanden?! Was Wagner wohl sagen wollte, ist wahrscheinlich, dass er zwischen den Lebensumständen eines Fußballers und Müllmanns keinen Unterschied erkennen mag.

Wer ist auswärts zuhause?

Die Mannschaft von Borussia Mönchengladbach bestreitet vier der nächsten fünf Begegnungen auf fremden Plätzen: am Samstag in Hoffenheim (15.30 Uhr), danach in Istanbul, dann zuhause gegen Augsburg und wieder auswärts in Dortmund und Rom. Was für viele Klubs nach einem bösen Wink des Schicksals schreit, scheint für die Borussia ein geradezu begrüßenswerter Umstand zu sein. In der laufenden Saison konnte die Mannschaft von Trainer Marco Rose alle drei Auswärtsspiele für sich entscheiden. Nie zuvor war Mönchengladbach unter einem neuen Coach mit einer solchen Serie gestartet. Ein ganz anderes Bild beim nächsten Gegner aus Hoffenheim: Nur einmal startete die TSG schlechter in die Saison.

Und sonst?

Spricht Oliver Kahn immer noch nicht konkret über seine Zukunft beim FC Bayern. „Klar ist sicher: Es gibt kleinere Herausforderungen im Leben“, sagte der 50-Jährige den „Badischen Neuesten Nachrichten“. Was er genau damit meinte, ließ er aber im Unklaren. Erzieher? Müllmann? Wahrscheinlich sicher ganz klar: Weser-Kurier-Kolumnist oder TV-Experte.

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