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Macht seinen Weg: Schalkes Salif Sané, hier bei einem Champions-League-Spiel, hat in dieser Bundesligasaison noch keine Sekunde Spielzeit verpasst.

© Osman Orsal/REUTERS

Fragen an den Spieltag: Gute Planung in der Bundesliga und bei Salif Sané

Der zehnte Spieltag bietet irre Zufälle, Außenseiterchancen und Selbstironie. Außerdem: Der Spielhunger des Salif Sané. Unser Ausblick auf den Spieltag.

Wer hat das kommen sehen?

Der Spielplan der Bundesliga ist ein wahres Meisterwerk. Was dabei im Vorfeld berücksichtigt werden muss, damit am Ende alles aufgeht, füllt ganze Aktenordner. Besonders erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass der Planer schon Ende Juni die Paarung Stuttgart gegen Frankfurt genau für den zehnten Spieltag vorgesehen hat. Jene Mannschaften also, die im DFB-Pokal als einzige Erstligisten schon in Runde eins scheiterten. Die DFL versenkte diese Vorlage mit geschlossenen Augen und setzte das Spiel logischerweise für Freitagabend an. So etwas funktioniert naturgemäß nur einmal pro Saison, für die Ansetzung des Freitagsspiels am 21. Spieltag muss wohl eine Task Force gebildet werden – und dabei ist das Pokal-Achtelfinale noch nicht einmal ausgelost.

Wo kommt Wehmut auf?

Was waren das für herzzerreißende Szenen!? Im Fanblock wackelten sowieso die Wände – und auch die anderen Besucher unter den 49 000 im Hannoveraner Stadion erhoben sich am 5. Mai 2018 von ihren Sitzen, um einem verdienstvollen Spieler die letzte Fußballer-Ehre zu erweisen. Salif Sané (Foto), Publikumsliebling, Kilometerfresser und Zweikämpfer vor dem Herren, hatte an diesem Tag sein letztes Punktspiel für die Niedersachsen bestritten und passenderweise ein Tor zum 3:1 gegen Hertha BSC beigesteuert. Nach dem Abpfiff kullerten dicke Tränen über das Gesicht des Senegalesen. Mittlerweile ist Sané nach Gelsenkirchen weitergezogen, zum FC Schalke 04, am Samstag Gegner von Hannover 96. Rein persönlich dürfte Sané den Wechsel nicht bereut haben: in neun Bundesligaspielen für Schalke verpasste er bisher keine Sekunde

Warum darf Fortuna Düsseldorf hoffen?

Fans und Spieler dürfen nicht hoffen, sie sind quasi dazu verpflichtet – die einen aus beruflichen Gründen, die anderen können gar nicht anders. Objektiv betrachtet spricht nicht sooo viel dafür, dass die Düsseldorfer eine echte Konkurrenz in der Liga sind. Schon gar nicht für die Topmannschaften. Aber sie treffen auf ein Team, das zuletzt sehr nett zu seinen Gegnern war. Borussia Mönchengladbach hat in Freiburg verloren und ließ im DFB-Pokal Leverkusen 5:0 im eigenen Stadion gewinnen. Wäre doch gütig, wenn die Borussia nun auch Aufbau- und Sozialarbeit für die Fortuna und ihren Trainer Friedhelm Funkel leistet.

Wo herrscht Galgenhumor?

Bruno Labbadia musste sich das Lachen verkneifen. „Man merkt ja schon an dem Andrang hier, dass der Gegner nicht besonders zieht“, sagte der Trainer also auf der Pressekonferenz vor der nächsten Aufgabe seines Wolfsburger Teams. „So erwarte ich eigentlich den Gegner: dass wir relativ leichtes Spiel haben und einfach zu Torchancen kommen werden. Ich mache mir da wenige Gedanken, dass wir große Mühe haben werden.“ Gegner des VfL am Samstagnachmittag: Tabellenführer Borussia Dortmund. Haha. Als Vorbereitung hätte dabei vielleicht besser ein Blick auf den Pokalauftritt der Unioner gegen Dortmunder gelohnt. Der Berliner Zweitligist spielte ordentlich mit und hatte den BVB kurz vorm Elfemeterschießen. Sie hatten das Spiel eben sehr ernst genommen.

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