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Im Spiel gegen München ohne juristischer Beistand: Augsburgs Trainer Markus Weinzierl.

© AFP

Fragen an den vierten Bundesliga-Spieltag: Wer braucht einen Anwalt?

Wer braucht keinen Anwalt? Wer steht auf Zahlen? Wer braucht keinen Laptop? Und was macht eigentlich Felix Magath? Unsere Fragen an den vierten Spieltag der Fußball-Bundesliga.

Wer braucht einen Anwalt?

Markus Weinzierl. In ihrer Funktion als Zentralorgan des kleinen Mannes hat Deutschlands größte Boulevardzeitung herausgefunden, dass ein Ermittlungsverfahren gegen den Trainer des FC Augsburg wegen Körperverletzung läuft. Auf einem Volksfest in Straubing soll Weinzierl mit einem Spieler aus seiner Zeit bei Jahn Regensburg aneinander geraten sein. Kern des Streits war offenbar ein verstaubtes Interview aus der „Bild“, angeblich alles halb so wild. „Ich sagte zu ihm: 'Schleich dich, hau ab!' Mehr war da nicht“, berichtet Weinzierl, der mittlerweile selbst einen Anwalt eingeschaltet hat. Juristischer Beistand wird dem Augsburger Trainer am Samstag allerdings auch nicht viel nützen: Sein Team tritt beim FC Bayern an.

Wer steht auf Zahlen?

Da sind sie wieder, die Traditionalisten. Angesichts des Eröffnungsspiels am vierten Bundesliga-Spieltag dürften sie vor Freude in die Hände klatschen. Da trifft Mönchengladbach auf den HSV, und wer sich mit Fußball noch nicht so lange beschäftigt oder verdammt jung ist, dem sei gesagt: viel mehr Tradition geht nicht. Zusammen bringen es die Klubs auf 3372 (!) Spiele und 101 Jahre in der Bundesliga. Der Gegenentwurf dazu läuft übrigens parallel in Ingolstadt zwischen dem gastgebenden FC und Wolfsburg.

Wer braucht keinen Anwalt?

Julian Draxler. Der kann sich nämlich selbst ganz gut verteidigen. Zumindest hat der Nationalspieler dieser Tage einen Versuch gestartet, der Allgemeinheit seinen 35 Millionen Euro teuren Wechsel aus Gelsenkirchen nach Wolfsburg eingehender zu erläutern. Er sei zu der Erkenntnis gelangt, „dass ich es auf Schalke nicht mehr geschafft hätte, dem Druck und der Erwartungshaltung standzuhalten“, sagte Draxler dem „Kicker“. Irgendwann habe ihn das Gefühl beschlichen, dass all die Traditionen und Emotionen auf Schalke eher hinderlich waren, „weil ich mich mit zu vielen anderen Dingen auseinandergesetzt habe als Fußball.“ So gesehen macht sein Arbeitsplatzwechsel auf jeden Fall Sinn: Tradition ist ja jetzt nicht soooo ausgeprägt in Wolfsburg.

Wer braucht keinen Laptop?

Spätestens seit Mehmet Scholls jüngster Wortmeldung wissen wir, dass ein Computer zur Grundausstattung jedes Trainers gehört. In der SAP-Stadt Hoffenheim sind sie sogar schon einen Schritt weiter, dort setzen sie neuerdings auf „Helix“ – eine 180-Grad-Projektionsfläche, auf der ein virtuelles Stadion und nach und nach immer mehr Spieler erscheinen. Mit der Animation soll das periphere Sehen geschult werden, um später auf dem realen Spielfeld idealerweise die Übersicht in chaotischen Situationen zu behalten.

Was macht eigentlich Felix Magath?

Im philosophischen Quartett für Fans, dem guten, alten „Doppelpass“, hat er am Sonntag allen Ernstes die Summen verteidigt, mit denen gerade in England hantiert wird. Will da etwa einer zurück auf die Insel und alle Hintertürchen offen halten? Wenn ja, hat das offenbar nicht ganz geklappt. Neuesten Gerüchten zufolge ist Magath neben Bernd Schuster ein Kandidat auf den Posten als Cheftrainer der schwer abgestürzten griechischen Nationalmannschaft. Andererseits haben sie in Griechenland ja durchaus gute Erfahrungen gemacht mit kauzigen und in die Jahre gekommenen Trainern made in Germany.

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