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Ribery

© dpa

Franck Ribéry: Der will doch nur spielen

Bayern-Star Ribéry verspricht vor dem Bremen-Spiel einen besonderen Auftritt. Die Bremer Abwehrspieler dürften etwas dagegen haben. Und so wird ein harter Kampf erwartet.

Es waren sonderbare Szenen am Donnerstagnachmittag auf dem Münchner Flughafen: Ein lächelnder 13-Jähriger aus Peru und sein Vater schoben einen Gepäckwagen durch den Terminal, umlagert von ein paar Journalisten und Fotografen. Nach 14 Flugstunden war er nun also da: Pierre Larrauri aus Peru, künftiger Star der C-Jugend-Mannschaft des FC Bayern München und so genannter Wunderknabe. Die Pressestelle des FC Bayern hat umgehend angekündigt, es werde keine Interviews, Fotoshootings oder dergleichen geben. Die Reporter wird das trösten: Es gibt ja noch ein paar andere interessante Kinder bei den Bayern, mit denen man sich beschäftigen kann: Franck Ribéry zum Beispiel oder Lukas Podolski.

Letzterer ist nach seiner langwierigen Knorpelverletzung im Knie schließlich nun endlich wieder dort, wo er laut Vertrag sein sollte: auf dem Fußballplatz. Wenn auch nicht bei den Profis, noch nicht – am Freitag trainierte er mit der zweiten Mannschaft, und am heutigen Samstag wird er in diesem Team, wie Verteidiger Valerien Ismael, zum Einsatz kommen: in der Regionalliga, beim Spiel des FC Bayern II gegen die SpVgg Unterhaching. Das ist zwar rund 755 Kilometer entfernt vom Auftritt seiner eigentlichen Mitspieler der ersten Mannschaft beim SV Werder Bremen, aber das macht nichts. Podolski freut sich trotzdem riesig, wie er sagt. Er hat das mit dem Einsatz in der zweiten Mannschaft sogar selbst vorgeschlagen, und Trainer Ottmar Hitzfeld fand das gut, „da geht es um was, da wird er gefordert“.

Sie werden alle gefordert bei den Bayern an diesem Wochenende: Podolski und Ismael in der dritten Liga, die anderen in der Bundesliga. „Bremen ist eine hohe Messlatte für uns“, sagt Torwart Oliver Kahn, und auch für Franck Ribéry ist es „klar, dass es ein heißes Match wird“. Natürlich auch wegen Miroslav Kloses Rückkehr, weshalb Ribéry versicherte, man werde noch konzentrierter und engagierter auftreten als sonst, als Geste des Respekts gegenüber Klose. Allerdings ohne Marcell Jansen: Der Außenverteidiger zog sich gegen den FC Barcelona einen Syndesmoseeinriss im rechten Bein zu, er wird zunächst zehn Tage pausieren müssen und sich dann einer Kontrolluntersuchung unterziehen.

Franck Ribéry, der Streiche spielende Dribbelkünstler, aber ist topfit. „Ich will schneller sein als die Gegner“, sagt er, und: „Die Gegner werden mich noch besser kennenlernen.“ Wie genau er das gemeint hat, wollte er nicht erklären – aber die Bremer werden es bestimmt als Erste erfahren.

Michael Neudecker[München]

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