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Franck Ribéry: Selten so gelacht

Mathias Klappenbach über den speziellen Humor von Franck Ribéry

Lange nichts Lustiges gehört von Franck Ribéry. Als der Franzose zum FC Bayern kam, war Spaß sein bevorzugtes Kommunikationsmittel im neuen Umfeld. Er schmierte Zahnpasta unter die Türklinke, schnitt seinen Kollegen Löcher in die Socken – was besonders toll aussah, wenn sie dann ihre Schuhe nicht finden konnten – und traute sich, vom Dach aus Oliver Kahn einen Eimer Wasser über den Kopf zu schütten.

Das ist zwei Jahre her, und jetzt macht Ribéry keine Witzchen mehr. Stattdessen beklagt er sich, dass er nicht genug Spaß in München habe. „Alle sind viel zu ernst. Ich spüre vor allem bei Trainingseinheiten eine gewisse Blockade bei den Spielern. Keiner lachte oder traute sich etwas zu sagen“, tat Ribéry in einem Interview kund. Die autoritäre Menschenführung von Trainer Louis van Gaal belaste das Klima in der Mannschaft.

In den vergangenen Wochen und Monaten hat Ribéry immer wieder Interviews dieser Art gegeben, um seinen Wechsel zu Real Madrid zu forcieren, wo die anderen großen Stars spielen. Wer nun gedacht hat, dass nach dem Ablauf der Transferfrist und der Verpflichtung von Ribérys neuem Spielpartner Arjen Robben wieder Platz für gute Laune ist, hat sich getäuscht. Die Münchner wissen das und wollen sogar schnellstmöglich den Paragrafen 17 der Fifa-Statuten ändern lassen, mit dessen Hilfe Ribéry im nächsten Sommer den Verein für eine geringe Ablösesumme verlassen könnte.

Ribéry ist das egal. Was ihn wirklich interessiert ist natürlich, wie Cristiano Ronaldo in Madrid reagiert, wenn er sich mit Schuhcreme die Haare gelt.

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