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Grün-weiß. Fanchoreographie von Greuther Fürth beim Hinspiel des Frankenderbys.

© dpa

Frankenderby gegen 1. FC Nürnberg: Greuther Fürth setzt auf Fan-Versöhnung

Im Frankenderby geht es für Greuther Fürth nach einer fatalen Saison um die letzte Chance, die eigenen Fans mit einem Derbysieg in Nürnberg zumindest ein bisschen zu versöhnen. Nicht mit uns, sagt der FCN da. Und will seine Europa-League-Chancen aufrechterhalten.

Den Bundesliga-Schwächlingen von Greuther Fürth bleibt dieses eine Frankenderby, um sich vor dem programmierten Abstieg mit den eigenen Anhängern ein wenig zu versöhnen. „Wir sind unseren Fans etwas schuldig“, gestand Kapitän Mergim Mavraj vor dem 256. Duell mit dem Lokalkontrahenten 1. FC Nürnberg am Sonntag (17.30 Uhr). Wie immer ist es ein Aufeinandertreffen mit Brisanz. Der wahre Unterschied aber liegt nun darin, dass im Gegensatz zu vergangenen Spielen diesmal fast die kleinen Fürther in Bringschuld sind.

Auf der Suche nach irgendwelchen positiven Aspekten - angesichts einer bis dato beispiellosen Leidenssaison in der Fußball-Beletage - setzt der Club in seiner Not auf einen Auswärtssieg beim großen Nachbarn. „Jetzt geht es darum, Charakter zu zeigen. Wir wissen natürlich, was das Derby für die Fans bedeutet“, befand Fürths Innenverteidiger Mavraj im „Kicker“.

Kommt es wie erhofft, könnten sich die Greuther-Kicker über etwas Wiedergutmachung sowie einen Hoffnungsschimmer mit Blick auf die anstehende Zweitligasaison freuen. Und obendrein zumindest behaupten, doch einmal in dieser Spielzeit im heimischen Frankenland gewonnen zu haben. Ein wirklicher Heimsieg im eigenen Ronhofstadion wollte den Fürthern in bisher 15 Versuchen nicht gelingen - was allein schon eindrucksvoll die sportlichen Probleme der Spielvereinigung umreißt. Resultate sind kurz vor Saisonschluss die wenigsten selbst geschossenen Tore und die drittmeisten Gegentreffer. Dazu kommt eine spielerische Chancenlosigkeit, die fast Mitleid hervorruft. Und zwar sowohl bei Gegnern als auch den völlig enttäuschten eigenen Fans.

Was die Favoritenfrage einfach beantworten lässt. Natürlich werde seine Mannschaft nicht aus dieser Rolle herauskommen, sondern sie annehmen, betonte „Club“-Trainer Michael Wiesinger. Immerhin geht es auch für den FCN noch um etwas: Die kleinen Hoffnungen, durch einen Sprung aus dem gesicherten Tabellenmittelfeld heraus ins obere Drittel kommendes Jahr in der Europa League antreten zu dürfen, könnten weitere Kräfte mobilisieren. „Solange die Tabellensituation Träumereien zulässt, ist es grundsätzlich erlaubt, vom Erreichen der Europa-League-Plätze zu träumen. Ein solches Ziel müssen wir aber mit harter Arbeit untermauern“, urteilte Sportvorstand Martin Bader.

Im Fernduell mit Freiburg, Frankfurt, Gladbach & Co. um die internationalen Plätze muss Wiesinger am Sonntag allerdings auf den sonst gesetzten Linksverteidiger Javier Pinola (gesperrt) verzichten. Auch Kreativmann Timo Gebhart fällt angeschlagen weiter aus. Für einen Sieg gegen die Fürther sollte es trotzdem reichen - zumindest, wenn's nach Wiesinger geht. „Wir sind länger in der Bundesliga, haben mehr Fans“, sagte der Coach der „Nürnberger Zeitung“ (Freitag). „Wir haben ein Heimspiel und wollen unsere Serie weiter ausbauen.“ In den kommenden Wochen geht es dann ganz konkret auch um seine Zukunft. Noch ist offen, ob Wiesinger über die Saison hinaus als Chefcoach beim FCN bleiben darf. Dass er es gern würde, hat er immer wieder deutlich gemacht. Im Mai stehen nun Gespräche mit Bader an. Mit einem Derbysieg im Rücken könnten es schnelle Gespräche werden. (dpa)

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