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Mehr als halbvoll: Oka Nikolov feiert Eintrachts Einzug ins internationale Geschäft und seine Vertragsverlängerung um ein Jahr.

© dpa

Frankfurt - Wolfsburg 2:2: Frankfurt feiert Europa-League-Einzug

Erstmals seit dem Aufstiegs-Meister 1. FC Kaiserslautern in der Saison 1997/98 schafft es mit Eintracht Frankfurt ein Aufsteiger direkt in den Europapokal.

Frankfurt am Main - In der letzten Minute musste man sich um die Statik des Stadions in Frankfurt ernsthaft Sorgen machen. Als in der 90. Minute der Ausgleich von Eintracht Frankfurt zum 2:2 (1:2) nach 0:2-Rückstand gegen den VfL Wolfsburg fiel, schrien, trampelten oder sprangen zehntausende Menschen herum. In diesem Moment war klar: Die Eintracht hat als Aufsteiger den Qualifikationsplatz für die Europa League erreicht. Sollte Bayern München nun das DFB-Pokalfinale gegen den VfB Stuttgart gewinnen, muss die Eintracht eine Qualifikationsrunde bestreiten. Andernfalls wären es zwei.

„Das ist eine einzigartige Saison. Mehr kann man als Aufsteiger nicht erwarten“, meinte Torjäger Alexander Meier, der mit seinem Foulelfmeter zum 1:2 die Wende eingeleitet hatte.

Am meisten von allen bekam Trainer Armin Veh die Frankfurter Feierlust zu spüren. Kurz nach dem Spiel bekam er die obligatorische Bierdusche in den Nacken. Danach wurde er von Torwart Oka Nikolov persönlich per Megaphon („Wir wollen den Trainer sehen“) vor die ausflippende Fankurve bestellt. Als Veh nach unzähligen Umarmungen und Gratulationen im Presseraum ankam, sagte er nur: „Ich habe gar keinen Bock auf eine Spielanalyse. Ich bin einfach nur glücklich, dass wir in die Europa League eingezogen sind. Wir haben eine tolle Saison gespielt – und das ist heute die Krönung.“ Veh hätte es gar nicht extra erwähnen müssen, man sah es ihm auch so an: „Ich bin platt“, sagte er. Das nervenaufreibende Spiel gegen Wolfsburg wird dieses Gefühl noch verstärkt haben, denn vor 51 500 Zuschauern lag die Eintracht schon nach 20 Minuten durch Tore von Jan Polak und Diego gegen die spielstarken Wolfsburger mit 0:2 zurück. Das war zunächst ein Schock.

Die Frankfurter konnten ihre Nervosität nur selten ablegen, die Aussicht auf die Rückkehr ins internationale Geschäft schien sie mehr zu hemmen als anzutreiben. Nach 35 Minuten entschied Schiedsrichter Felix Zwayer nach einem Foul an Takashi Inui auf Rot für Wolfsburgs Makoto Hasebe und Elfmeter für die Eintracht. Meier erzielte sein 16. Saisontor. Auf den erlösenden Ausgleichstreffer musste Frankfurt dann bis zur letzten Minute warten, der durch ein kurioses Eigentor von Ricardo Rodriguez nach einem Missverständnis mit Torwart Diego Benaglio fiel. Den Spielern und Fans der Eintracht war dies aber natürlich egal. Auch VfL-Trainer Dieter Hecking meinte: „Glückwunsch an die Eintracht. Wir haben heute alles dafür getan, dass sie noch einmal schwitzen mussten.“dpa

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