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Raymond Domenech

© ddp

Frankreich: Domenech bleibt Frankreichs Trainer

Nicht nur die Mannschaft, sondern auch der Französische Fußball-Verband haben sich hinter ihren Nationaltrainer Raymond Domench gestellt. Der darf nun trotz der EM-Pleite bleiben.

Raymond Domenech bleibt Trainer der französischen Nationalmannschaft und soll die "Équipe Tricolore" zur Fußball-Weltmeisterschaft 2010 führen. Der Französische Fußball-Verband (FFF) sprach dem 56-Jährigen am Mittwoch in Paris fast einstimmig das Vertrauen aus. "Er wird seinen Vertrag erfüllen und bis 2010 bleiben", sagte FFF-Präsident Jean-Pierre Escalettes. "Ein Trainerwechsel zum jetzigen Zeitpunkt wäre lächerlich und würde die französische Mannschaft schwächen. Das kann nicht unser Ziel sein."

Blamage in der WM-Quali: Vier Punkte aus drei Spielen

Der Coach war bereits nach dem enttäuschenden Vorrunden-Aus bei der Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz in die Schusslinie geraten, im Juli aber überraschend im Amt bestätigt worden. Domenech sollte das Vertrauen in der Qualifikation für die WM in Südafrika bestätigen und mindestens fünf Punkte aus den ersten drei Spielen einfahren. Doch die "Blauen" blamierten sich in Österreich (1:3) und retteten nach einem 2:1-Sieg gegen Serbien am Samstag nach 0:2-Rückstand einen wertvollen Zähler in Rumänien (2:2). Frankreich holte also insgesamt nur vier Punkte - Ziel verfehlt.

Dennoch stärkten zahlreiche Führungsspieler ihrem umstrittenen Coach den Rücken. "Wir sollten diese Debatte beenden. Die Mannschaft steht hinter dem Trainer", sagte Kapitän Thierry Henry und Bayern-Star Franck Ribéry meinte angesichts der Aufholjagd gegen Rumänien: "Wir haben auch für den Coach gespielt." Eine Entscheidung der eher kritischen Verbands-Funktionäre gegen den Willen der populären Auswahl-Spieler galt als unwahrscheinlich. Am Mittwoch stimmten schließlich 19 der 20 anwesenden Gremiums-Mitglieder für Domenechs Verbleib, einer enthielt sich.

Die gute Leistung der Mannschaft beim 3:1-Testspielsieg gegen Tunesien am Vorabend hatte das deutliche Votum wohl gestützt. "Les Bleus" hatten vor 75.000 Zuschauern in Paris abermals Moral bewiesen und den zwischenzeitlichen Rückstand durch das Tor von Issam Jemaa in der 31. Minute in einen Sieg gewandelt. Henry (40./49.) und Karim Benzema (58.) erzielten die Tore für die Franzosen. "Der Sieg bringt uns vier Monate Ruhe", sagte FFF-Präsident Escalettes. (sg/dpa)

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