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Sport: Franz kennt sie alle, außer in Nordnorwegen (Glosse)

Franz Beckenbauer macht viel. Und wer viel macht, der macht auch Fehler.

Franz Beckenbauer macht viel. Und wer viel macht, der macht auch Fehler. Doch der deutsche Fußballkaiser macht nicht nur viel, er redet auch noch viel. Was wiederum dazu führt, dass er gelegentlich daneben liegt, und zwar gewaltig. Zum Beispiel im Fall Rosenborg Trondheim. Der Norwegische Meister kickt zwar seit Jahren in der Champions League mit und ist für Beckenbauer dennoch das Paradebeispiel einer Mannschaft, die nun überhaupt nichts in der Königsklasse des europäischen Fußballs zu suchen habe. Und das, obwohl Rosenborg 1996 immerhin im Viertelfinale stand. Namhafte Mannschaften sollten es doch bitteschön sein, und nicht so ein Verein, wo einer wie der Kaiser nicht so genau weiß, ob es sich nun um ein Gärtnereibetrieb aus Nordnorwegen handelt, oder eben um eine gute Mannschaft, die eben mal so im Vorbeigehen Borussia Dortmund im Westfalenstadion vernascht.

Vielleicht sollte es der Franz mit Nils Arne Eggens halten, dem Trainer der Trondheimer Truppe, die vor wenigen Wochen den 14. Meistertitel feierte. Der gelernte Gymnasiallehrer und Kursleiter für Betriebsleiter (Eggens: "Niemand ist besser als das Kollektiv") hält sich den lieben langen Tag über eher bedeckt. Und wenn er etwas zu sagen hat, zitiert er gern einen anderen großen Skandinavier, nämlich Henrik Ibsen. In der letzten Szene des V. Aktes von Ibsens Schauspiel "Hedda Gabler" finden wir den Ausdruck: "In Schönheit sterben." Und vorher noch die Bayern schlagen, am besten im Champions-League-Finale.

miro

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