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Frauenfußball: Neugier gewonnen

Helen Ruwald freut sich über die gelungene U-20-WM der Frauen. Ein Kommentar.

Die verblüffendste Zahl kam aus Dresden: 21 146. So viele Zuschauer strömten dort zum WM-Viertelfinale. Ein Spiel ohne die deutschen Gastgeber wohlgemerkt, mit 19- und 20-jährigen mexikanischen und südkoreanischen Frauen, von deren Existenz zuvor keiner je gehört hatte. Zu den Drittligaspielen der Männer kamen am gleichen Wochenende streckenweise nicht mehr als 2000 Fans. Dynamo Dresdens Auftritt in Braunschweig, ein Spiel zweier Traditionsteams, sahen 17 200 Zuschauer.

Die U-20-WM gilt als Probelauf für die WM 2011 mit dem deutschen Weltmeisterteam um Superstar Birgit Prinz. Die Generalprobe hat nicht nur aus organisatorischer Sicht hervorragend funktioniert, sondern auch gezeigt, dass 2011 ein Frauen-Sommermärchen werden kann. Mit eigenen Gesetzen, mit Familien, Kindern und Mädchenteams auf den Tribünen. Aber durchaus mit vollen Stadien, guten Spielen und ausgelassener Stimmung.

Dass dies schon jetzt der Fall war, liegt auch am deutschen Team, das mit Offensivfußball und der inzwischen neunfachen Torschützin Alexandra Popp ins Finale gestürmt ist. Mehr als 200 000 Tickets werden am Ende verkauft worden sein, das Endspiel in Bielefeld ist fast ausverkauft. Die Stadien wurden keineswegs nur durch Schulwandertage gefüllt, durch Ticketpreise ab 2,50 Euro wurden viele Neugierige ins Stadion getrieben. In drei der vier Austragungsorte der Nachwuchs-WM wird auch 2011 gespielt: in Dresden, Augsburg und Bochum. Die Neugierigen von heute dürften morgen wiederkommen. Wenn sie noch Karten kriegen.

Helen Ruwald

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