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Sport: Frederik Stillmann wurde für acht Spiele gesperrt

Frederik Stillman von den Berlin Capitals droht eine längere Zwangspause. Gestern stellte das Schiedsgericht der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) in Köln fest, dass der Berliner Verteidiger am 24.

Frederik Stillman von den Berlin Capitals droht eine längere Zwangspause. Gestern stellte das Schiedsgericht der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) in Köln fest, dass der Berliner Verteidiger am 24. September im Spiel bei den Augsburger Panthern seinen Gegenspieler Sergej Wostrikow vorsätzlich mit einem Stockschlag verletzt hat und sperrte Stillman ab sofort für acht Spiele. Wostrikow hatte sich einen Handbruch zugezogen und war für mehrere Wochen ausgefallen, hat allerdings schon am letzten Wochenende wieder für die Augsburger spielen können. Die Verhandlungen wegen des Vorfalls waren mehrmals verschoben worden. Die Augsburger hatten der DEL die Videoaufzeichnungen der betreffenden Szene erst Tage später zukommen lassen. In der letzten Woche war man bei der DEL dann mit Verhandlungen neuer Fernsehverträge beschäftigt.

Bei den Capitals will man den Urteilsspruch nicht akzeptieren, die Berliner haben Einspruch eingelegt. Am Donnerstag wird der Fall Stillman in Köln erneut verhandelt, diesmal mit einem dreiköpfigen Richter-Gremium. "Ursprünglich haben die fünf Spiele Sperre verlangt, nun sind es auf einmal acht", sagt Manager Roger Wittmann, "so geht das nicht. Am Donnerstag wollen wir Licht ins Dunkel bringen."

Nach dem Vorfall hatten die Augsburger Panther eine Sperre von Stillman befürwortet. Geschäftsführer Karl-Heinz Fliegauf sagte nach dem Spiel am 24. September, dass er davon ausgehe, "dass Stillman gesperrt wird". Auch DEL-Ligenleiter Gernot Tripcke hatte nach einem ersten Studium der Video-Aufzeichnung festgestellt, "dass man eindeutig erkennt, dass Stillman keine Chance hatte, den Puck zu spielen". Dieses bestreiten die Capitals auch nicht. "Ich habe das Video hundertmal gesehen", sagt Wittmann, "es zeigt, dass Stillman den Schläger des Gegenspielers treffen wollte und nicht seine Hand." Als großes Rauhbein ist Stillman bislang noch nicht in Erscheinung getreten. Laut Wittman hat der schwedische Ex-Nationalspieler in seiner gesamten Karriere noch keine einzige Fünf-Minuten-Strafe kassiert. Bei seinem ersten Gastspiel in Berlin in der Saison 95/96 bei den Preussen Devils kam Stillman auf die für einen Verteidiger niedrige Quote von 24 Strafminuten in 61 Spielen.

Trotzdem, die Chancen für die Berliner stehen nicht gut. Quervergleiche mit ähnlichen Vorfällen aus zurückliegenden Spielzeiten verbieten sich, da vor dieser Saison von der DEL beschlossen wurde, bei Stockfouls mit Verletzungsfolge härter durchzugreifen als in der Vergangenheit. So schaut Wittmann der Gerichtssitzung am Donnerstag nicht zuversichtlich entgegen. "Wenn einmal ein Urteil gesprochen worden ist, dann kann man nicht optimistisch sein", sagt der Manager der Capitals, "aber wir wollen zumindest unsere Chance auf eine weitere Verhandlung nutzen".

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