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Zurecht zufrieden mit sich: Robin Dutt.

© dpa

Freiburg: Dementierte Dementis

Freiburgs Konzepttrainer Robin Dutt ist bei vielen Vereinen begehrt – noch aber lässt er seine Zukunft offen.

Es gab Menschen, die Robin Dutt im Sommer 2007 davon abrieten, beim SC Freiburg anzuheuern. Die Gefahr als Nachfolger des einstigen Übervaters Volker Finke zu scheitern, der mehr als 16 Jahre im Breisgau wirkte, sei überdurchschnittlich groß. Der 46 Jahre alte Fußballlehrer Dutt hatte eine andere Theorie. Würde er die besondere Prüfung in Freiburg bestehen, käme das seinem Ritterschlag gleich. Dass sich gleichzeitig Türen größerer Klubs öffnen würden, musste er nicht erwähnen. Im Sommer 2011 könnte es soweit sein – und selbst sein derzeitiger Klub wäre kaum überrascht.

Dass der gebürtige Kölner Freiburg kommenden Sommer verlässt, ist für viele beschlossene Sache. Man sei vorbereitet, heißt es im Breisgau. Der Umworbene amüsiert sich derweil über wilde Spekulationen. Mal nährt er sie und spricht über eine Ablösesumme, die Freiburg kassieren würde, wenn er ein Jahr vor Ablauf seines bis 2012 laufenden Vertrages ginge. Mal sagt Dutt, Freiburg biete großartige Arbeitsbedingungen und er wisse, was er im Sommer mache.

Dutt hat in Freiburg seine Philosophie durchgesetzt

Trotzdem scheint manchem die Frage, wohin es Dutt zieht, geklärt. Und das, obwohl neben dem VfB Stuttgart, dem HSV und Schalke 04 auch Bayer Leverkusen Interesse bekundete. Leverkusen, so heißt es, habe sich den Mann aus dem Südwesten „vorreserviert“. Dass Dutt, der in der Nähe Stuttgarts aufwuchs und von 2003 bis 2007 die Stuttgarter Kickers betreute, bei so vielen Vereinen begehrt ist, hat seine guten Gründe.

Dutt hat in Freiburg nicht nur die Übergangszeit nach dem erfolgreichen und prägenden Vorgänger schadlos überstanden, er hat in Freiburg seine Philosophie durchgesetzt. Man redet vom Duttschen Konzeptfußball: offensiv und direkt aufs gegnerische Tor. In Dutts erstem Bundesligajahr führten seine Spieler vor, dass sie variabel auf Gegner und Spielsituationen reagieren konnten. Als Dutt in einer sportlichen Krise das Gefühl hatte, man müsse die Taktik anpassen und mit einem zusätzlichen Mann im Mittelfeld für mehr Stabilität sorgen, folgte ihm die Mannschaft.

Ruft jetzt das internationale Geschäft?

In Freiburg hat Dutt, der seinen Trainerschein 2005 als Jahrgangsbester abschloss, den Aufstieg in die Klasse jener Trainer geschafft, die als innovativ gelten und denen Perspektive prophezeit wird. Dass Dutt das ruhige und beschauliche Freiburger Umfeld schätzt und meist in Ruhe arbeiten kann, könnte ein Hinweis auf seine nächste Trainerstation sein. Schalke 04 käme wohl eher nicht in Frage. In Leverkusen könnte Dutt seinen großen Ehrgeiz mit einem Team ausleben, das Ambitionen hat. Die internationale Bühne wäre für ihn der nächste Schritt.

Doch das heikle Spiel der Spekulationen kann auch für einen Trainer schwierig werden. „Spekulationen falsch: Dutt dementiert Wechsel“, schrieb eine Agentur diese Woche. Der SC Freiburg ließ das Dementi umgehend dementieren.

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