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Déjà-vu in Sevilla. Oliver Sorg (vorn) und der SC Freiburg stecken in der Krise. Foto: dpa

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Sport: Freiburg verliert den Mut Nach dem 0:2 in Sevilla wächst der Frust beim SC

Sevilla - Nach dem Substanzverlust von Sevilla ergab sich das künftige Minimalziel des SC Freiburg wie von selbst. Endlich wieder ein Spiel mit elf Mann zu Ende bringen, das wäre ein Fortschritt in diesen Krisenzeiten.

Sevilla - Nach dem Substanzverlust von Sevilla ergab sich das künftige Minimalziel des SC Freiburg wie von selbst. Endlich wieder ein Spiel mit elf Mann zu Ende bringen, das wäre ein Fortschritt in diesen Krisenzeiten. Und besonders wichtig für das Duell in der Fußball-Bundesliga am Sonntag (17.30 Uhr) gegen Eintracht Frankfurt. „Die Jungs sind zu allem bereit, sie stehen ganz dicht beieinander, und dann kriegst du wieder so einen Niederschlag“, sagte Christian Streich nach der Europa-League-Niederlage, dem 0:2 am Donnerstagabend beim FC Sevilla. Zudem gab es auch noch Verärgerung bei den Freiburgern über den Einsatz der spanischen Polizei.

Nach dem Abpfiff hatten spanische Polizisten auf einen Teil der etwa 1000 mitgereisten Freiburger Anhänger zum Teil mit Knüppeln eingeschlagen und diese von der Tribüne vertrieben. Der Verein möchte, dass sich die zuständigen Gremien der Europäischen Fußball-Union (Uefa) mit dem Fall befassen. Vor dem Vorfall mit den Fans lag ein Spiel, das den Freiburgern keinen Mut machen kann für die künftigen Aufgaben. Der erneut indisponierte Verteidiger Fallou Diagne hatte die Niederlage des Bundesliga-Vorletzten mit einer Notbremse eingeleitet. Diego Perotti verwandelte den fälligen Strafstoß sicher, Carlos Bacca setzte den Schlusspunkt einer mauen Begegnung.

„Wenn du solche Dinge zum wiederholten Mal machst, dann bestrafst du die Mannschaft brutal“, kritisierte Streich in aller Deutlichkeit. Wie schon beim Europa-League-Auftakt gegen Slovan Liberec (2:2) und jüngst in der Liga gegen Borussia Dortmund (0:5) versetzten Platzverweise den Freiburgern Tiefschläge. „Wenn innerhalb von vier Tagen das gleiche Szenario wie in Dortmund abläuft“, sagte Streich, „dann ist das, was wir uns vorgenommen haben, zerstört.“ Das nächste Ziel hingegen soll nicht wieder gleich in Trümmern liegen. Im achten Anlauf will der SC Freiburg endlich den ersten Sieg in dieser Bundesliga-Saison einfahren. „Wir müssen mutiger spielen“, forderte Stürmer Mike Hanke. „Das ist aber schwer, wenn du kein Selbstvertrauen hast.“

Rund eine Stunde konnten die Breisgauer zumindest das torlose Remis halten. Die Rote Karte habe dann jedoch „wahnsinnig viel Kraft und Substanz gekostet“, sagte Streich. „Das ist sehr deprimierend für den Moment.“ Denn seine Mannschaft habe „emotional und körperlich alles gegeben“. Um den Kräfteverschleiß in Grenzen zu halten, hatte Streich sogar komplett auf zwei seiner Stützen verzichtet: Julian Schuster und Jonathan Schmid erhielten für das sechste Spiel in 20 Tagen Verschnaufpausen. Die Bundesliga hat Priorität. Und dort zählen nur noch Siege. „Dass wir da wieder rauskommen, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche“, sagt Vereinspräsident Fritz Keller zur aktuellen Misere. „Die Show geht weiter.“ Das Scheinwerferlicht richtet sich nun auf das Heimspiel gegen die Eintracht, die ihre Europa-League-Hürde Apoel Nikosia souverän mit 3:0 nahm. „Schwieriger als jetzt kann es nicht werden“, sagt Keller. Hilfreich wäre es schon mal, wenn die Freiburger den achten Spieltag mit elf Spielern auf dem Rasen beschließen würden. dpa

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