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Aus im Halbfinale: Andrea Petkovic.

© AFP

Update

French Open: Andrea Petkovic scheitert im Halbfinale

Andrea Petkovic scheitert im Halbfinale der French Open in Paris an der Rumänin Simona Halep. Die 26 Jahre alte Darmstädterin unterlag am Donnerstagabend verdient in zwei Sätzen mit 2:6 und 6:7. Halep trifft im Finale nun auf die Russin Maria Scharapowa.

Und auch dieser letzte Vorhandwinner, den Simona Halep aus dem Halbfeld über die Netzkante donnerte, war einfach zu gut gespielt. Andrea Petkovic konnte nichts mehr machen, ihr Traum vom ersten Grand-Slam-Finale war am Donnerstagabend nach anderthalb Stunden geplatzt. „Gut gespielt“, sagte sie der 22-jährigen Rumänin beim Shake-Hands und zwang sich zu einem Lächeln. Dann packte sie kopfschüttelnd ihre Tasche. Denn irgendwie ärgerte sich Petkovic doch ein bisschen über sich selbst. Sie hatte gut gespielt in diesem Halbfinale der French Open in Paris, beherzt gekämpft, aber eben auch die ein oder andere kleine Chance liegen lassen. Und mehr als das hatte Halep auch nicht zugelassen. „Es war ein sehr hartes Match“, sagte diese nach ihrem 6:2 und 7:6-Sieg, „Andrea hat toll gespielt. Aber am Ende war ich etwas stärker.“

Und so musste sich Petkovic eigentlich wenig grämen, denn sie war in ihrem Halbfinal-Debüt der Spielerin der Stunde unterlegen. Keine spielt derzeit so konstant, so präzise und unerschütterlich selbstbewusst wie die Weltranglistenvierte. Innerhalb der letzten 13 Monate hatte Halep sieben Turniere gewonnen und nun auch dem Druck als höchstplatzierte Spielerin im Feld standgehalten. Petkovic war als Nummer 27 die Außenseiterin gewesen. „Ich ärgere mich trotzdem“, resümierte Petkovic, „denn ich hatte meine Chancen im zweiten Satz. Über zwei, drei Punkte bin ich doch sauer.“

Im ersten Durchgang war alles noch viel zu schnell an der 26 Jahre alten Darmstädterin vorbeigelaufen. Beinahe drei Stunden hatte der 4:6, 7:5 und 6:2-Sieg von Maria Scharapowa über Eugenie Bouchard gedauert, bevor Petkovic den Court Philippe Chatrier betreten konnte. Und sie startete gleich mit einem Aufschlagverlust. „Ich war gar nicht nervös“, erklärte Petkovic, „es war mehr die Warterei, da bin ich zuerst gar nicht in meinen Rhythmus gekommen.“

Ihre Beinarbeit machte ihr Probleme, und immer mal entschied sich die Deutsche für den falschen Schlag im richtigen Moment. „Und ich habe ganz schlecht aufgeschlagen“, sagte sie selbstkritisch. Petkovic steigerte sich zwar im zweiten Satz und hätte gar mit 4:1 in Führung gehen können. Doch Halep stemmte sich mit unbändiger Willenskraft gegen den ersten Satzverlust im Turnierverlauf. Sie spielten nun auf Augenhöhe, mitunter war Petkovic sogar stärker. Doch beim 5:4 im Tiebreak traf sie wieder eine falsche Entscheidung und bescherte Halep den ersten Matchball, den diese eiskalt verwandelte.

Zum ersten Mal steht die Rumänin nun im Endspiel eines Grand Slams, und das auch mit Hilfe des Belgiers Wim Fissette, der vor einem Jahr Sabine Lisicki ins Wimbledonfinale gecoacht hatte. Vor der enormen Präzision und Cleverness, die die 1,68 Meter große Halep bei den French Open besonders von der Grundlinie demonstriert, muss sich auch Scharapowa in Acht nehmen. Im Finale von Madrid war sie der Russin zuletzt nur knapp unterlegen gewesen. „Ich habe noch eine Rechnung mit ihr offen“, sagte Halep, „ich werde um diesen Titel kämpfen.“

Am Montag rückt die Rumänin in jedem Fall auf Platz drei der Weltrangliste vor, Petkovic kehrt erstmals seit zwei Jahren in die Top 20 zurück. Schon allein deshalb hellte sich die Miene der Deutschen schnell wieder auf. „Ich bin eigentlich nicht zu enttäuscht, ich war im Halbfinale“, erklärte Petkovic. Sie sei momentan eben noch eine „wandelnde Baustelle“, sagte sie augenzwinkernd, viele Dinge entwickle sie gerade mit ihrem neuen Trainer Eric van Harpen. Wie den Aufschlag, die Schlagsicherheit. „Und dass ich jetzt schon so gut spiele – teilweise sogar besser, als eine Top-Fünf-Spielerin – zeigt mir, dass ich dran bin. Aber auch, woran ich arbeiten muss.“ Nach ihren begeisternden Auftritten in Paris scheint das nur der Anfang gewesen zu sein: „Ich hoffe, das ist jetzt der Beginn von etwas sehr, sehr Schönem.“ Allerdings muss Petkovic erst einmal die für sie so leidige Rasensaison überstehen.

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