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© AFP

French Open: Keine Spuren im Sand

Bei den French Open sind in den Einzelwettbewerben bereits alle deutschen Tennis-Profis ausgeschieden.

Selbst Philipp Kohlschreiber hatte nach der Zweitrunden-Pleite auf der roten Asche genug von seinem Lieblingsbelag. "Ich freue mich, dass das Rumgezwackel auf Sand jetzt erst einmal vorbei ist", sagte der 23-Jährige in bester bayerischer Diktion nach dem 6:7 (8:10), 1:6, 1:6 gegen den Spanier Oscar Hernandez. Als letzter von nur drei deutschen Tennisspielern im Hauptfeld hatte sich der Augsburger da gerade von den French Open verabschiedet. Geschwächt von einer Grippe und zermürbt von einem Gegner, der die ganze Saison über auf Sand spielt - selbst im November bei Challenger-Turnieren in Südamerika.

So kann sich erneut kein Profi des Deutschen Tennis Bundes (DTB) in den prestigeträchtigen Runden der zweiten Woche an der Porte d'Auteuil ins internationale Rampenlicht spielen. Seit Mitte der 90er Jahre, seit der Finalteilnahme von Michael Stich 1996, kam kein deutscher Spieler mehr über das Achtelfinale der French Open hinaus.

In Abwesenheit der verletzten Stars Thomas Haas und Nicolas Kiefer verpasste die zweite deutsche Garde die große Chance, ein wenig aus dem Schatten der beiden Alphatiere des deutschen Tennis zu treten. Vor Kohlschreiber hatten sich Florian Mayer (Bayreuth) und Benjamin Becker (Mettlach) bereits in Runde eins verabschiedet. "Jetzt muss ich eben schauen, dass es auf Rasen besser läuft", sagte Mayer nach seiner Niederlage gegen den Franzosen Paul-Henri Mathieu. Auch Benjamin Becker machte nach dem Aus gegen Mathieu Montcourt (Frankreich) kein Geheimnis aus seinen Gedanken. "Es ist gut, dass jetzt alles vorbei ist und es auf einen anderen Belag geht."

"Da hat Philipp aber richtig Lehrgeld bezahlt"

Ebenso wie seine beiden Daviscup-Kollegen hofft Kohlschreiber nun auf bessere Zeiten auf Rasen. "Am Ende war es ein großer Klassenunterschied", sagte er nach der Demütigung gegen Hernandez in 2:11 Stunden. "Da hat Philipp aber richtig Lehrgeld bezahlt", sagte auch der frühere ATP-Weltmeister Alex Corretja, der als Kommentator für das spanische Fernsehen arbeitet. Dabei hatte sich der beste deutsche Sandplatz-Spieler nach seinem Sieg in München und dem Viertelfinal-Einzug beim Masters-Turnier in Monte Carlo auch für das zweite Grand-Slam-Turnier des Jahres einiges vorgenommen.

Doch am Ende war der Weltranglisten-32. psychisch und physisch überfordert. "Kopf und Körper haben nicht mehr mitgemacht", sagte Kohlschreiber. "Jetzt freue ich mich auf die kommenden Aufgaben und starte auf Rasen neu." Im westfälischen Halle, in s'Hertogenbosch und natürlich in Wimbledon will der 23-Jährige aufschlagen. Dort schaffte er im vergangenen Jahr immerhin den Einzug in die dritte Runde - was ihm in Paris auch im dritten Anlauf verwehrt geblieben ist.

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