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French Open: Morgens um sieben in Paris

Viele Tennisprofis ärgern sich über die unangekündigten Dopingkontrollen der Wada während der French Open. Erstmals werden diese auch bei einem großen Turnier durchgeführt.

Um sieben Uhr wurde Rafael Nadal am Donnerstagmorgen ziemlich unsanft geweckt. An die Tür des Weltranglistenersten klopften die Kontrolleure der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada). Seit Jahresbeginn muss jeder Tennisprofi den genauen Ort, an dem er eine Stunde am Tag für eine unangemeldete Kontrolle anzutreffen ist, bei der Wada angeben. Dass dieses Verfahren nun bei den French Open erstmals auch während eines großen Turniers durchgeführt wird, überrascht und verärgert die Spieler. Nadal hatte sieben Uhr morgens angegeben, wie auch seine Landsmänner Fernando Verdasco und David Ferrer, die zeitgleich getestet wurden. Es ist die einzige Uhrzeit, zu der die Spieler bei einem Turnier genau wissen können, wo sie sind: Im Bett. „Sie behandeln uns wie Kriminelle“, echauffierte sich Nadal, „Dopingsünder sollen bestraft werden, aber wir zahlen jetzt einen zu hohen Preis für unseren Sport. “ Sich gegen Dopingkontrollen auszusprechen liegt den Tennisprofis fern, nur sehen sie jetzt einen extremen Eingriff in ihre Privatsphäre. Bisher war während eines Wettbewerbs nur der Turnierveranstalter für Dopingkontrollen verantwortlich ist. In der turnierfreien Zeit führte dann die Wada unangemeldete Trainingskontrollen durch. Für Spieler wie Nadal waren das bislang zwischen 15 und 17 Tests pro Jahr. phil

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