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French Open: Paris bekommt Wunschfinale

Mit Roger Federer und Rafael Nadal stehen sich im Finale der French Open die zwei wohl besten Sandplatzspieler der Tour gegenüber.

Paris - Das Traumfinale der French Open zwischen dem Weltranglisten-Ersten Roger Federer und Titelverteidiger Rafael Nadal ist perfekt. Der 20 Jahre alte Spanier Nadal folgte am Freitag dem top-gesetzten Schweizer durch ein 6:4, 6:2, 7:6 (9:7) gegen den kroatischen Daviscup-Sieger und Mannschafts-Weltmeister Ivan Ljubicic ins Endspiel des Grand-Slam-Turniers in Paris. Federer hatte bei seinem Halbfinale wenige Stunden zuvor von der verletzungsbedingten Aufgabe des Argentiniers David Nalbandian profitiert und steht am Sonntag erstmals in seiner Karriere im Finale von Roland Garros.

«Es ist ein wunderbares Gefühl, hier im Endspiel zu stehen. Das ist doch für alle ein echtes Traumfinale», sagte Federer. Dem 24-Jährigen bietet sich nun in der Neuauflage des Halbfinales vom Vorjahr die Chance, seine imposante Sammlung an Grand-Slam-Titeln zu komplettieren. Der Sieg auf dem roten Sand von Roland Garros ist der einzige, der dem weltbesten Tennisspieler noch fehlt.

Sollte er diese Lücke in seinem achten Anlauf in Paris schließen, wäre er das sechste Mitglied im exklusiven Zirkel jener Profis, die alle vier Grand-Slam-Turniere mindestens einmal gewonnen haben. Bisher gelang dies nur Andre Agassi, Donald Budge, Roy Emerson, Rod Laver und Fred Perry. Zudem hat der Schweizer gleich mehrere Rechnungen mit dem seit 59 Spielen auf Sand ungeschlagenen Nadal offen. Der Mallorquiner führt in der persönlichen Bilanz mit 5:1. In diesem Jahr standen sich die beiden Ausnahmeathleten bereits drei Mal in einem Finale gegenüber, drei Mal gewann Nadal - zuletzt in einem packenden Fünfsatz-Krimi beim Masters in Rom.

Auch gegen Ljubicic demonstrierte der 20-Jährige seine Klasse auf der roten Erde. Der im bisherigen Turnierverlauf überzeugend aufspielende Kroate hatte im ersten Grand-Slam-Halbfinale seiner Karriere keine Chance gegen Nadal. Der Spanier setzte den 27 Jahre alten Ljubicic permanent unter Druck, diktierte das Match fast nach Belieben und verwandelte nach 2:49 Stunden den dritten Matchball.

Um am Sonntag den Court Philippe Chatrier als Sieger zu verlassen, muss Federer im Gegensatz zu seinem Halbfinale von Anfang an hochkonzentriert zu Werke gehen und darf sich keine Schwäche leisten. Gegen Nalbandian hatte der Schweizer im ersten Satz überhaupt nicht zu seinem Rhythmus gefunden, gab zwei Mal sein Aufschlag-Spiel ab und verlor bereits nach 30 Minuten den ersten Durchgang. «Ich kann mir nicht erklären, warum ich so schlecht angefangen habe», sagte Federer. «Ich war fast etwas schockiert von meiner Leistung.»

Doch beim Stand von 6:3, 4:6, 2:5 aus seiner Sicht warf der Argentinier wegen Problemen mit der Bauchmuskulatur das Handtuch. «Ich hatte große Schmerzen und konnte nicht mehr aufschlagen», sagte Nalbandian. Nach 98 Minuten schritt er zum Netz, gab Federer die Hand und wünschte ihm viel Glück fürs Finale. «Das ist natürlich sehr sehr bitter für ihn. Er hat bis zu seiner Aufgabe ein perfektes Match gespielt», sagte Federer, der sich so für das Finale schonen durfte: «Ich werde sicher nicht verlieren, weil ich erschöpft oder müde bin.»

Im Damen-Endspiel will die Belgierin Justine Henin-Hardenne am Samstag gegen Swetlana Kusnezowa aus Russland ihren Titel verteidigen und den dritten Erfolg an der Seine nach 2003 und 2005 feiern. «Ich möchte diesen Sieg unbedingt», sagte die 24-Jährige. (tso/dpa)

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