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Späte Entscheidung. Im Penaltyschießen sichert Mikko Koivo (r.) mit seinem Treffer den 5:4-Sieg für Finnland. Foto: Reuters

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Sport: Freude trotz erster Niederlage Eishockey: Deutschland im WM-Viertelfinale

Manchmal dürfen sich im Eishockey auch Verlierer freuen. Die deutsche Nationalmannschaft zum Beispiel, die zwar bei der Weltmeisterschaft in der Slowakei am Freitag im vierten Spiel ihre erste Niederlage im Turnier kassierte, gegen Finnland aber trotzdem einen Punkt holte, weil sie erst nach Penaltyschießen 4:5 (1:1, 3:2, 0:1/0:1) verlor.

Manchmal dürfen sich im Eishockey auch Verlierer freuen. Die deutsche Nationalmannschaft zum Beispiel, die zwar bei der Weltmeisterschaft in der Slowakei am Freitag im vierten Spiel ihre erste Niederlage im Turnier kassierte, gegen Finnland aber trotzdem einen Punkt holte, weil sie erst nach Penaltyschießen 4:5 (1:1, 3:2, 0:1/0:1) verlor. Durch diesen Punktgewinn stehen die Deutschen bereits nach ihrem ersten Zwischenrundenspiel im Viertelfinale der WM.

Es war eine dramatische Partie, die dem Großteil der 10 000 Zuschauer in der kühl temperierten Arena von Bratislava lange nicht gefiel. Denn zu oft lagen die von ihnen hartnäckig ausgebuhten Deutschen in Führung. Nur fünf Spielminuten fehlten Deutschland zu drei Punkten. Dann prallte ein harmloser Schuss des Finnen Tuomo Ruutu vom Körper des deutschen Torwarts Dennis Endras ins Netz. „Garbage goal“ nennen die Nordamerikaner so einen Treffer, also in etwa ein „Mülltor“. Zumindest ungewöhnlich war auch schon das Tor der Finnen zum 2:3 im zweiten Drittel, da prallte der Puck nämlich vom Kopf von Janne Pesonen ins deutsche Tor.

Aber es wäre unfair, die kopfballstarken Finnen im gestrigen Spiel auf ihre Glückstreffer – oder wie Stürmer Marcel Müller von den Toronto Marlies aus deutscher Sicht sagte „saudummen Tore“ – zu reduzieren. Denn die Nordeuropäer trugen viel bei zu einer rasanten Partie zweier laufstarken Mannschaften. Finnland ging bereits nach 13 Sekunden durch Ruutu in Führung. Danach aber fanden die Deutschen zu ihrem energischen Spiel und lagen nach Toren von André Rankel, Felix Schütz und Kai Hospelt nach 28 Minuten 3:1 vorn. Die Finnen kamen noch im zweiten Drittel zu zwei Treffern, bevor der Düsseldorfer Patrick Reimer die Deutschen wieder in Führung brachte.

Im Schlussabschnitt und in der Verlängerung fehlte den Deutschen die Kraft zu einem weiteren Treffer und im Penaltyschießen Torwart Endras die Cleverness, um Mikko Koivu am Siegtreffer zu hindern. Sei es drum, fand Uwe Krupp. „Wir wollen in jedem Spiel punkten und das ist uns auch heute wieder gelungen“, sagte der Bundestrainer. „So wie sich meine Mannschaft hier wieder präsentiert hat, muss ich zufrieden sein.“ Jukka Jalonen war auch zufrieden. „Wir wussten doch, wie gut die Deutschen in der Defensive und Offensive inzwischen sind“, sagte der finnische Coach. „Vor zwei Wochen haben wir ein Testspiel gegen sie verloren.“

Tatsächlich präsentieren sich die Deutschen in Bratislava spielerisch überzeugender als vergangenes Jahr bei der WM im eigenen Lande. Seinerzeit reichte es bis zur Halbfinalteilnahme. So weit ist die Mannschaft von Krupp diesmal noch nicht, schließlich stehen vor dem Viertelfinale noch zwei Spiele der Zwischenrunde an: Sonnabend gegen die Dänen (16.15 Uhr, live bei Sport 1), am Montag gegen die Tschechen. Es sind zwei Chancen noch mehr Punkte zu sammeln, um einen womöglich schwächeren Gegner aus der anderen Zwischenrundengruppe zu bekommen. Aber irgendwie scheint ja auch das den Deutschen egal zu sein. Denn bei dieser WM gibt es keine übermächtigen Gegner für Krupps Team, findet jedenfalls Kapitän Michael Wolf. Er sagt: „Wir wollen hier jedes Spiel gewinnen.“ Das war auch gegen die Finnen zu sehen.

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