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Sport: Friedliche Teilung

1860 München gewinnt glücklich einen Punkt gegen Nürnberg

München. Es war ein Spiel des friedlichen Teilens im Münchner Olympiastadion, mehr noch, als es das Ergebnis vermuten lässt. Der TSV 1860 München und der 1.FC Nürnberg erhielten durch das 2:2 jeweils einen Punkt, und am Ende teilten sie sich sogar die Rolle für den Helden des Spiels: Benjamin Lauth und Thomas Stehle, beide Anfang 20, standen nach dem Spiel Seit’ an Seit’ vor ihren Kabinen und erzählten von ihren vier Treffern. Und sie klangen so, als wollten sie auch bei ihren Kommentaren Einigkeit demonstrieren: „Es ist schon bitter, nach diesem Spielverlauf mit nur einem Punkt zurückzufahren“, sagte Vertragsamateur Stehle, „trotzdem freue ich mich über die beiden Tore.“ Bei Lauth, klang das ähnlich, nachdem er zum dritten Mal hintereinander im Olympiastadion zwei Tore erzielt hatte: „Mir wäre lieber gewesen, ich hätte nicht getroffen, und wir hätten stattdessen gewonnen – aber die beiden Tore sind schon ein kleiner Trost.“

Zwischenzeitlich hatte es so ausgesehen, als sollte ein anderer Mann in den Mittelpunkt rücken. Schiedsrichter Michael Weiner, dessen Entscheidungen vor zwei Wochen beim Spiel der Bayern gegen Dortmund hektische Diskussionen ausgelöst hatten, verärgerte diesmal die Nürnberger. Nachdem Stehle die Anfangsoffensive der Gäste nach einem Stellungsfehler des Torhüters Simon Jentzschs mit dem Führungstor veredelt hatte, verwandelte Sasa Ciric einen von Jentzsch verschuldeten Foulelfmeter. Doch Weiner bat Ciric erneut zum Punkt, da wie schon in der Vorwoche gegen den HSV ein Kollege zu früh in den Strafraum gelaufen sein soll. „Ein bisschen lächerlich“, fand Ciric das, und vermutlich hätte er sogar lachen können, wenn er bei der Wiederholung nicht versagt hätte. Anstelle eines beruhigenden 2:0 stand wenig später ein 1:1 an der Anzeigetafel. Lauth hatte eine Flanke von Cerny per Kopf ins Tor gerammt.

Nürnberg resignierte aber nicht, sondern kümmerte sich weiter um die Spielgestaltung. Noch vor der Pause gelang Stehle – erneut per Kopf – das 2:1. Echtes Aufbäumen der Münchner war zunächst nicht zu erkennen. „Wir haben im ganzen Spiel nicht zu uns gefunden“, sagte Trainer Peter Pacult. Doch weil die Nürnberger keine ihrer vielen Chancen nutzen konnten, kam 1860 durch Lauth noch zum Ausgleich. „Für uns war es ausdrücklich ein Punktgewinn“, sagte Pacult.

Daniel Pontzen

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